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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Kumaras 1 - Die Herren der Flamme

Die kosmischen Rebellen

The Lords of the Flame Seit alten Zeiten rieten die Weisen ihren Schülern, sich selbst zu erkennen und zu fragen: „Wer bin ich?”. Selbstbeobachtung ist uns möglich, weil wir selbstbewusste Wesen sind. Wir wissen, dass wir existieren, und können über unser Leben nachdenken. Das Selbstbewusstsein unterscheidet uns vom Tier. Tiere befinden sich in einem traumähnlichen Zustand. Einige Tierarten, die in einem engeren Umgang mit dem Menschen leben, können auch Denkvermögen entwickeln. Bei den Mineralien, den Pflanzen und dem Grossteil des Tierreichs ist das Denkvermögen, auf Sanskrit Manas genannt, jedoch noch nicht erwacht. Durch die Erweckung von Manas ist der Mensch von einem instinktgeleiteten Wesen zu einem Individuum geworden. Vom Individuum entwickelt er sich langsam zur Persönlichkeit und von dort zum Seelenbewusstsein.

Die Entfaltung des Wesenskerns geschieht durch die Gegenwart von hohen Wesen, die dem Menschen das Feuer des Denkvermögens verliehen haben. Sie senden seit Äonen ihre Lichtstrahlen, damit sich die Blüte des menschlichen Gewahrseins entfaltet. Diese Blüte wird auch der egoische Lotus genannt, der Lotus unserer Seele.

Es gibt verschiedene Legenden und allegorische Erzählungen, die das Erwachen des Denkens erklären. Die Geschichte von den gefallenen Engeln enthält in ihrer esoterischen Bedeutung genauso den Schlüssel zu den Geheimnissen des menschlichen Bewusstseins wie die östlichen Allegorien von den Kumaras oder Agnishvattas, den Sonnenengeln. Es hängt von unserem subtilen Verstehen ab, wie weit sich uns die Lehren erschliessen. So ähnelt die griechische Legende von Prometheus, der den Menschen das Feuer von den Göttern brachte, der Geschichte von der Erweckung des Selbstbewusstseins durch die Kumaras, die wir hier betrachten wollen.

Es gibt vier Kumaras, die zu Beginn der Schöpfung aus dem Schöpfer geboren worden sind. Ein fünfter Kumara, Narada, gesellte sich ihnen später als Lehrer der Wesen hinzu. Die Kumaras werden die Söhne des Denkens genannt, des schöpferischen Denkprinzips. Bereits in der vorhergehenden Schöpfung waren sie vollendete Wesen. Sie kamen zu Beginn dieser Schöpfung, nicht um noch etwas zu lernen, sondern um zu helfen, insbesondere den Menschen. Es sind reine Wesen, die symbolisch als fünfjährige Buben dargestellt werden oder als ewige Jugendliche von 16 Jahren. Die Puranen schildern, dass Brahma, der Schöpfer, sie aufforderte, zusammen mit ihm zu erschaffen. Doch sie weigerten sich, da sie wussten, dass sie eine andere Aufgabe hatten. Brahma wurde zornig und verfluchte sie, auf die Erde herabzusteigen. Wegen ihres Ungehorsams werden sie auch die kosmischen Rebellen genannt.

Ihr Ungehorsam hatte einen Zweck, den Brahma nicht kannte. Sie sagten: „Die Formen, in die wir einziehen sollen, sind für uns noch nicht geeignet.“ Sie weigerten sich, ihr Feuer abwärts fliessen zu lassen und Lebewesen zur Fortpflanzung zu stimulieren. Daher werden sie auch Agnishvattas genannt, jene, die das Fortpflanzungsfeuer abgelegt haben. Ihre Flammen sind immer aufwärts, zum Ursprung hin gerichtet. Sie werden deshalb auch als unschuldige Jünglinge bezeichnet, da in ihrem jungfräulich-reinen Denken keine Eindrücke hängen bleiben. Obwohl sie vollendete Wesen subtilster Welten waren, weigerten sie sich nicht, in die dichte Materie herabzusteigen, denn das war genau, was sie wollten.

Die Erweckung des Denkvermögens

So kamen diese himmlischen Wesen vor 18 Millionen Jahren, in der 2. Hälfte der dritten Wurzelrasse, auf die Erde herab. Sie wollten den menschlichen Monaden helfen, selbstbewusst zu werden, das Denkvermögen zu entwickeln und so langsam emporzusteigen. Bis dahin befanden sich die menschlichen Monaden in einem halbbewussten Zustand. Es bestand keine Beziehung zwischen der Seele (Atma-Buddhi) und den körperlichen Umhüllungen. Die Tiermenschen hatten noch kein Selbstbewusstsein, da Manas, das Denkprinzip, noch nicht erwacht war. Ein Teil der schöpferischen Hierarchien sah es als gefährlich an, den menschlichen Monaden die Macht des Denkens zu geben; sie hielten es für gefährlich, wie wenn man einem Kind ein scharfes Messer gibt. Die Rebellen jedoch wollten den Tiermenschen ermöglichen, Erfahrungen zu machen und durch das Selbstbewusstsein langsam zu lernen. Mit ihrem Licht erweckten sie in den Gehirnzellen des unentwickelten Menschen das Licht des ICH BIN. Ohne diesen Impuls der Herren der Flamme wären die Tiermenschen nicht erwacht. So sind wir durch die Kumaras geworden, was wir sind, nämlich selbstbewusste, denkende Menschen. Unser Ich-bin-Bewusstsein beruht auf der Gegenwart des Sonnenengels, einem Funken vom Licht der Götter.

Durch das Erwachen des Manas haben wir den freien Willen erlangt, den wir zum Guten oder zum Bösen verwenden können. Die Kumaras wollten uns die Möglichkeit geben, uns bewusst zum Licht hin zu entwickeln. Doch nur die wenigsten Menschen folgten dem Pfad des Lichts, der Grossteil benutzte die Fähigkeiten des Manas, um Macht zu erlangen und weltliche Ziele zu verwirklichen. In dieser Orientierung liegt ein Schlüssel für den Ursprung des Bösen. Echte Bosheit ist jedoch nur bei einem sehr kleinen Teil vorhanden; die meisten, die wir als böse betrachten, sind nur unwissend.

In der Genesis heisst es, dass die Menschen durch die Schlange – einem Symbol der Herren der Flamme - versucht wurden. Sie assen den Apfel der Erkenntnis von Gut und Böse und sahen dann, dass sie nackt waren. Die Scham entstand, weil die Monaden aus ihrem Zustand des Gewahrseins hinabgestiegen sind und Mäntel aus Haut bekamen, d.h. sie entwickelten dichtphysische Körper aus Fleisch und Blut. Die Verbindung zur geistigen Welt verdunkelte sich, und durch ihre unwissenden Handlungen erschufen die Menschen Konsequenzen, die Konflikte und Leiden erzeugten und sie in die Materie verstrickten. Diese Erfahrungen haben die Menschen lernen lassen und so die Entwicklung enorm beschleunigt.

Das Licht der Gegenwart

Die Kumaras sind auf dem Planeten, um uns zu helfen. Sie greifen jedoch nicht in unser Leben ein und sagen uns auch nicht, was wir tun oder besser lassen sollten. Es gibt ein ewiges Gesetz, wonach Entwicklung nicht durch äusseren Beistand geschehen kann, solange nicht von innen her ein Impuls kommt. Die Kumaras schenken uns unaufhörlich das Licht ihrer Gegenwart, das wir als das Licht unserer Seele erfahren. Das Licht selbst mischt sich nicht ein, aber es hilft uns, Dinge klarer zu sehen. Ihre Gegenwart wirkt magnetisierend und lässt die Dinge in eine höhere Ordnung fallen. So helfen uns die Kumaras, unsere Gedankenmuster zu ordnen, das Leben besser zu gestalten und uns vermehrt auf das Licht auszurichten, so dass sein Einfluss stärker werden kann.

Das Licht der Kumaras steht besonders während der Zeit der Morgendämmerung zur Verfügung, wenn die Dunkelheit sich in Licht verwandelt. Einmal im Monat besuchen sie uns in einem grösseren Masse, während der 24 Stunden unmittelbar nach dem Neumond-Punkt. Dann gibt es noch den jährlichen Besuch während der Morgendämmerung des Jahres im Monat Steinbock, der auch der Monat der Kumaras genannt wird. Wenn wir die Morgendämmerung nutzen, um uns zur Seele hin auszurichten, dem Sonnenengel in uns, können wir viel vom Licht der Kumaras aufnehmen.

Die fünf Kumaras

Die Kumaras sind die Führer der spirituellen Hierarchie auf allen Ebenen der Schöpfung, ja sie sind selbst jenseits davon. Deshalb sind sie die Allerhöchsten und Ältesten in der Hierarchie. Die Namen, die für sie empfangen wurden, sind Sanaka, Sanandana, Sanat Kumara und Sanat Sujata.

  • Der erste Kumara, Sanaka, bildet den Durchgang von der supra-kosmischen zur kosmischen Ebene. In seinem jenseitigen Aspekt wird er auch Sanatana genannt, die reine Existenz oder das ewige Licht; in seinem diesseitigen Aspekt ist er der Kumara der kosmischen Ebene. In uns hat er seinen Sitz im Sahasrara-Zentrum; er entspricht dem Zustand ohne Gewahrsein, in dem wir uns im Schlaf befinden.
  • Der zweite Kumara, Sanandana, entspricht der solaren Ebene und dem reinen Gewahrsein, Atma. Sein Sitz in uns ist im Ajnazentrum. Sein Name bedeutet tiefe Glückseligkeit.
  • Der uns am besten bekannte Kumara ist Sanat Kumara. Er ist der Herr oder Logos unseres Planeten und entspricht der buddhischen Ebene der Ideenbildung und dem von Liebe erfüllten Denken im Herzzentrum. Er gilt als der Lehrer der Lehrer und der Herrscher aller Herrscher des Planeten.
  • Der vierte Kumara ist Sanat Sujata; er entspricht dem höheren Denken, Chitta. Er ist die niedere Entsprechung von Sanat Kumara; er herrscht in uns über den Solarplexus und den unteren Teil des Körpers und ist für die Menschheit aktiv.

Die vier Kumaras sind normalerweise völlig schweigsam, nur der dritte und der vierte haben zu besonderen Zeiten Menschen gelehrt. So gab Sanat Kumara dem Herrscher Pruthu die Lehren zum Jüngerschaftsweg. Sanat Sujata wirkte vor 5000 Jahren mit an der Vorbereitung für das Kommen Krishnas und vermittelte dem blinden König die Geheimnisse von Tod und Unsterblichkeit. Er sagte: „Der Tod ist nur eine Lücke im Bewusstsein“. Sanat Kumara wurde zu der Zeit als Sohn von Krishna geboren, als Pradhyumna.

Nach einem anderen System ist Sanat Kumara der vierte der Kumaras und herrscht über die Ebene des Handelns, während der 3. über das Denken regiert.

  • Der fünfte Kumara, Narada, ist der höchste Lehrer und der Bote, der sich mit Leichtigkeit durch alle sieben Ebenen der Schöpfung bewegt. Er ist die Intelligenz, dies es ermöglicht, Dinge zu vergleichen, und wird daher auch Konfliktbringer genannt. Sein Segen verleiht uns den feurigen Willen, Wissen erwerben zu wollen. Der Schutz und das Feuer der Kumaras führen uns sicher empor und nichts geschieht in einer zufälligen Weise.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Die Lehren von Sanat Kumara / div. Seminarnotizen. E. Krishnamacharya: Spirituelle Psychologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Wermelskirchen (www.kulapati.de).