{"timeout":"7000","width":"990"}
  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Der Aspirant

Die einzige Priorität

Der Aspirant

Die geistige Hierarchie benötigt Menschen, die geeignet sind, mitzuarbeiten. Es gibt dafür kein grosses Studienprogramm. Das erste ist, sich nach innen zu wenden. Wir brauchen nicht viele Dinge im Äusseren tun oder Berge an Weisheitskonzepten studieren, sondern sollten den Drang entwickeln, nach der Seele zu suchen. Weisheitskonzepte beziehen sich auf die Objektivität. Information über die inneren Zentren und die feinstofflichen Körper bringt keine Verwirklichung. Nur die Praxis, uns regelmässig nach innen zu wenden, führt zur Umwandlung.

Dieses Streben kann nicht beiläufig sein. Wir sollten einen Geschmack daran entwickeln. Mit der Zeit entsteht so ein tiefes Interesse am inneren Leben und ein intensives Verlangen nach dem Geist. Das tiefe Interesse am inneren Leben wird Aspiration genannt. Es wird zur einzigen Priorität; alle anderen Lebensaspekte werden eher auf Sparflamme gehalten. Dadurch entwickelt sich ein Feuer, das uns umwandelt. Die Meister sagen, feurige Aspiration ist keine Freizeitbeschäftigung, sondern Beruf.

Erst wenn sich alle anderen Lebensaktivitäten diesem Bedürfnis unterordnen, werden wir zu einem spirituellen Aspiranten. Das heisst, die häuslichen, finanziellen und gesellschaftlichen Aktivitäten werden dem Streben untergeordnet. Es wird jedoch nicht empfohlen, die Welt zu meiden. Wir sollten nicht vermeiden zu heiraten, eine Familie zu gründen oder einem Beruf nachzugehen, denn damit stehen wir in der Gesellschaft und können ihr dienen. Wir sollten uns auf moderate Weise um all diese Erfordernisse kümmern, dann werden wir auch Zeit für die innere Arbeit finden.

Beständige feurige Aspiration wird auch die zweite Einweihung genannt. Die erste Einweihung ist nur die Berührung des Göttlichen, d.h., wir werden mehr dem Göttlichen zugewandt. Mit dem feurigen Streben läuft das Leben durch zwei Kanäle: Während wir in der äusseren Welt arbeiten, haben wir ständig die innere Absicht, uns auf das Licht auszurichten und das innere Gewahrsein zu entwickeln. Dieses Feuer ist kein Enthusiasmus, sondern ein Wille, das Leben auf die Seele und die Seele auf die Überseele auszurichten. Diese Ausrichtung bringt die göttlichen Qualitäten von Wille, Liebe und Licht in unser Leben, und so können wir sie im täglichen Leben ausdrücken.

Viele Menschen bezeichnen sich selbst als spirituelle Aspiranten, sie haben jedoch nur einen lauwarmen Zugang zum Pfad. In sehr lässiger Weise sind sie vor allem mit Nebensächlichkeiten beschäftigt. Sie sind wie neugierige Besucher, aber nicht echte Teilnehmer. Sie lassen sich nicht wirklich auf den Prozess der Umwandlung ein. Feurige Aspiration ist eine selbsterzeugte Kraft, mit Mut und Entschlossenheit den Pfad zum Licht zu gehen, den Pfad zum Geist, zur Wahrheit.

Wenn wir uns entscheiden, die Wahrheit zu suchen, dann öffnet sich uns der dazugehörige Pfad. Wir mögen Büchern begegnen, die sich auf unseren Pfad beziehen, und Anweisungen erhalten, wie wir vorwärtsgehen sollten. Okkulte Bücher sind auch lebendige Dinge; sie können uns führen wie ein Lehrer uns führen kann; die Bücher können uns auch zum Lehrer führen. Wenn wir den Fuss auf den Pfad gesetzt haben, dann müssen unsere Augen und Ohren aufmerksam werden. Wachsamkeit und Geduld sind zwei wichtige Dinge für Aspiranten auf dem Pfad.

Brücke zur Seele

Aspiranten sind jene, die die Brücke zwischen der Persönlichkeit und der Seele erbauen. Die Persönlichkeit ist das Fahrzeug, das wir für eine Weile benutzen. Jedes Leben haben wir eine unterschiedliche Persönlichkeit, manchmal ist sie männlich und manchmal weiblich. Wir inkarnieren uns in verschiedenen Ländern, wir haben verschiedene Berufe. Jedes Mal ist es eine andere Rolle. Ihr Zweck ist es, Erfahrungen zu sammeln und Freude zu erleben. Die Seele bleibt in den verschiedenen Persönlichkeiten dieselbe, so wie wir uns nicht ändern, wenn wir unsere Kleider wechseln. Die Seele benötigt die Persönlichkeit, um auf der Erde zu wirken. Sie kann sich jedoch auch in ihr Heim zurückziehen und sich daran erinnern, dass sie nicht die Persönlichkeit ist.

Als Seelen sind wir pulsierende Lichtwesen und haben ein Lichtfeld. Wir halten uns in ihm auf, wenn wir einen kleinen Teil unseres Bewusstseins auf das Licht hin ausgerichtet halten. Das pulsierende Licht ist das ICH BIN. Dieser Teil magnetisiert uns langsam, so dass wir mit ihm in Beziehung bleiben, auch wenn wir uns in der Welt bewegen.

Die positive Annäherung eines Aspiranten ist, die ganze Zeit über für die Seele empfänglich zu sein – nicht für die Angelegenheiten der Persönlichkeit, die Meinungen und Ansichten anderer Leute, oder für die rasch wechselnden Gefühle. Wenn wir für die Seele offen sind und ihre Gegenwart durch intensive Meditation stark fordern, dann geschieht es.

Bereinigung von Karma

Wenn wir beginnen, uns auf den Pfad zu begeben, kommt viel Karma auf uns zurück. Scheinbare Ungerechtigkeit uns gegenüber ist nur ein Begleichen alter Rechnungen. Auch halten uns viele unnötige Verpflichtungen in der Objektivität gefangen und hindern uns an unseren spirituellen Übungen. Wir sollten unser objektives Leben vereinfachen, indem wir daran arbeiten, keine Verpflichtungen mehr gegenüber der Welt zu haben. Der Vorgang der Bereinigung des persönlichen Karmas geht bis zur vierten Einweihung. Wir müssen uns den Herausforderungen stellen, ohne neue Konsequenzen zu schaffen. Aspiranten machen viele Persönlichkeitskrisen durch, bevor sie geeignet sind, Jünger zu werden. Ebenso gehen auch Jünger durch tiefe Krisen, bevor sie zu Meistern werden. Ohne intensives Bemühen geschehen keine grossen Dinge im Leben.

Hinter jeder der scheinbaren Krisen verbirgt sich das Göttliche. Wenn wir uns der Krise stellen und im Gewahrsein des Göttlichen bleiben, wird sich die Krise auflösen und es wird das Geschenk Gottes für den weiteren Fortschritt erscheinen. Wenn wir hauptsächlich an unsere Probleme denken, unterbrechen wir die Verbindung. In einer Krise muss die Verbindung noch stärker sein, so dass die notwendige Energie zugeführt werden kann. Je mehr wir Vertrauen haben und den Gedanken an die Hierarchie festhalten, desto leichter können wir die Probleme überwinden. Einem Aspiranten jedoch, der behauptet, die Verbindung mit der Hierarchie oder mit einem Meister der Weisheit zu haben, können wir nicht glauben. Wer die Verbindung hat, schweigt darüber. Nur emotionale Aspiranten prahlen damit herum.

Auf dem Pfad gibt es keine Missionsarbeit der Bekehrung; dies ist ein gewaltsamer Akt grosser Unwissenheit. Die wahren Lehrer sind nicht darauf bedacht, das Wort zu verbreiten. Jeder muss den Weg für sich selbst finden; wir werden vom inneren Impuls angezogen. Wenn wir uns ernsthaft danach sehnen, dann sorgt die Natur dafür, dass wir mit jemandem zusammentreffen, der uns auf dem Weg voraus ist. Wie wahrhaftig wir sind entscheidet darüber, ob wir auf einen wahren Lehrer oder einen falschen Lehrer treffen. Selbst wenn wir mit einem falschen Lehrer zusammen sind, aber echte Aspiration haben, wird sie uns langsam vom falschen Lehrer fort und zum richtigen Lehrer hinführen. Das Geheimnis ist die innere Aufrichtigkeit. Die ernsthafte Suche nach einem Weg, wie wir anderen helfen können, unterstützt uns dabei, selbst voranzuschreiten. Mitarbeiten, Teilen und dem Ganzen zu dienen sind die Saatgedanken für die vertikale Entwicklung.

Ein wesentliches Mass unserer Aspiration ist es, wie wir die Sprache benutzen. Solange wir selbst in scheinbar unbedeutenden Situationen lügen, erbauen wir eine Wand zwischen uns und unserer Seele. Auch unbewusstes Lügen ist eine gefährliche Gewohnheit, die unsere Aspiration zerstört.

Pilgerreisen

Wir können die Kraft unserer Aspiration dadurch stärken, dass wir uns von Zeit zu Zeit alleine in der Natur aufhalten. Die Nähe zur Natur normalisiert unsere Energien. Auch wird Aspiranten sehr empfohlen, von Zeit zu Zeit eine Pilgerreise zu machen. Der Unterschied zu einer anderen Reise liegt in der Orientierung. Wenn wir mit einem Verlangen nach dem Göttlichen reisen, wird es zu einer Pilgerreise; es ist nicht nur eine Reise, die auf Unterhaltung, Komfort und Essen ausgerichtet ist. Die Tage sollten so organisiert werden, dass wir die regelmässigen Gebete und andere spirituelle Übungen nicht versäumen. Auch das Baden in heiligen Flüssen und heiligen Wasserfällen stärkt den Willen, sich mit dem Göttlichen zu verbinden. Besonders günstig für diese Reisen sind die gemässigten Zeiten von Frühling und Herbst, wo wir uns nicht vor Extremitäten der Natur wie starkem Regen, Schnee oder Hitze schützen müssen.

Der Aufstieg

Sobald wir uns einmal entschlossen haben, dem Pfad zu folgen, sind wir mit einer ewigen Kette von Wissenden verbunden. Die Erfüllten arbeiten bewusst, die teilweise Erfüllten arbeiten unbewusst mit, aber sie kommen nicht vom Pfad ab. Manchmal können wir vorübergehend abkommen, aber dann finden wir rasch wieder darauf zurück.

Liebe und Mitgefühl veranlassen die Meister der Weisheit, sich im Umkreis der Erde aufzuhalten. Sie stehen uns bei und helfen uns in einer Weise, dass auch wir aufsteigen können, wie sie es taten. Daher sind sie unsere Vorbilder. Ihr Opfer ist die grundlegende Inspiration, an der wir uns orientieren. Sie boten ihre Arbeit für die Gemeinschaft an, und in diesem Anbieten schritten sie vom irdischen zum überirdischen Dasein hinüber. Wir alle wollen in diese überirdische Existenzebene eintreten. Wir schätzen sie, wir streben nach ihr, wir träumen von ihr, und wir haben viele Vorstellungen über sie. Aber wir müssen das Grundlegende ergreifen, um eine Brücke zum Überirdischen zu bauen und über diese Brücke zu gehen. Wir können den Aufstieg erleben, indem wir uns dem Werk anbieten, das die Grossen für den Planeten vorgesehen haben. Arbeit im Geist des Anbietens an die Umgebung ist die grundlegende Qualität, die uns ermöglicht, den Status eines Aspiranten zu erlangen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Die Lehren von Sanat Kumara / Div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )