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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Der erste Strahl

Samen zum Verstehen

Der erste Strahl

Der göttliche Wille wird durch den ersten Strahl zum Ausdruck gebracht. Die östlichen Schriften gaben bereits vor langer Zeit eine vollständige Erklärung vom Strahl des kosmischen Willens. Wenn wir aber Schriften wie das ‚Agni-Purana’ oder die ‚Agni Suktas’ der Veden direkt lesen, so erscheinen sie uns nur wie Märchen. Es ist uns nicht möglich, die darin enthaltenen Symbolik zu verstehen. Doch die Bücher von A.A. Bailey und H.P. Blavatsky enthalten Erklärungen von den Meistern, die uns so die Samen zum Verstehen dieser Symbolik gegeben haben. Meister Morya, der als der Meister des ersten Strahls betrachtet wird, gab uns durch die ‚Agni Suktas‘ und die ‚Abhandlung über Kosmisches Feuer‘ Wissen um das kosmische Feuer. Seine Arbeit geschah in äusserster Stille.

Die drei im Buch ‚Kosmisches Feuer‘ beschriebenen Feuer sind: elektrisches Feuer, Sonnenfeuer und Feuer durch Reibung. Wenn wir von elektrischem Feuer, dem Feuer des ersten Strahls sprechen, sollten wir daran denken, dass es nicht möglich ist, das elektrische Feuer wahrzunehmen, wenn wir nicht als Seelen wirken, weil dieses Feuer jenseits des Subjektiven ist. Wir können uns ihm jedoch mit Hilfe der Weisheit zuwenden. Befinden wir uns im Gewahrsein der Seele, können wir mit den Energien der drei Feuer wirkungsvoll umgehen. Mit dem niederen Denken können wir sie nicht in den Griff bekommen.

Auf Sanskrit wird der erste Strahl des göttlichen Willens Sushumna genannt. Sushumna ist die zentrale strahlend bläulich-weisse Säule des Bewusstseins, die vom Kopf bis zum Basiszentrum geht. Die Sushumna ist in uns das elektrische Feuer und das Zentrum, durch das der Wille übermittelt wird. Sie bewirkt den Ausgleich zwischen den Energien der Materialisierung, Ida genannt, und den Energien der Spiritualisierung, Pingala.

Der kosmische erste Strahl wird der erste Logos genannt oder auch Agni, Shiva und Rudra. Agni, der Gott des Feuers, ist nur Shiva; seine Schwingung ist Rudra. Shiva wird auch Mahadeva genannt, der grosse Deva, der über alle Devas regiert, der Glückverheissendste. In den indischen Schriften ist die Farbe von Shiva weiss. Weiss ist die Farbe der Synthese. Aus dem weissen Strahl entstehen die sieben Farben oder Strahlen. Die Energie der Synthese ist weder Wille noch Liebe, wie wir diese Begriffe verstehen. Sie ist beides und wird als das ‚Prinzip gelenkter Absicht‘ verstanden. Der erste Strahl des Willens enthält alle anderen sechs Strahlen.

Die Farbe von Agni und Rudra ist reines Rot. Es ist die erste Farbe in der Manifestation. Rot ist der Wille, der die Schöpfung aus dem scheinbaren Nichts ins offenkundige Etwas führt. Der Herr kommt als rote Farbe hervor und teilt sich ins Kupferrot. Rot ist Wille, und die Kupferfarbe ist seine Manifestation auf der Mentalebene. Das bedeutet, dass der Wille des Menschen der Wille des Herrn ist, der sich durch das Denken über die Sinne und die Gliedmaßen ausdrückt. Er kommt auch als Leben über die Atmung und die Kreislauforgane des Körpers zum Ausdruck.

Wille ist der Anfang und auch das Ende jeder periodischen Aktivität. Selbst die Tage beginnen am östlichen Horizont mit Rot und enden mit Rot am westlichen Horizont. Jeder Beginn und jedes Ende erfordert Willenskraft. Menschen, die nicht beginnen können, sollten Rudra anrufen. Auch wer nicht aufhören kann, sollte Rudra anrufen. Rudra regelt den Pfad des Eintritts und Austritts. Er hilft beim Eintritt in den Körper und bei der Entwicklung. Er hilft auch beim Rückzug aus der Objektivität. Er unterstützt die Rückkehr der Sinnesaktivitäten in das Denkvermögen und dann in die Seele. Rudra löst Unreinheiten in uns auf und zerstört das, was zerstört werden soll. So hilft er uns beim Aufstieg und führt uns zur Befreiung.

Erweckung des Willens

Zum Erbauen wie auch zum Zerstören wird der Wille des ersten Strahls benötigt. Bei Aktivitäten entstehen leicht Blockaden. Um solche Blockaden aufzulösen, wird Wille benötigt. Zur Erweckung des Willens kann über die rote Farbe meditiert werden. Wenn wir über die rote Farbe des Himmels während der Morgenstunden kontemplieren, verleiht uns dies Willen. Doch nur fortgeschrittene Studenten können mit Rot arbeiten. Anderen wird geraten, Orange, eine Variante von Rot, zu verwenden. Empfindlichen Menschen wie Kindern wird empfohlen, über Rosa zu kontemplieren. Bei der inneren Reinigung und beim Verbrennen vergangenen Karmas hilft auch, in eine Flamme zu schauen.

Um den Willen zu erwecken und zu stärken, können wir den Klang OM anstimmen und den Herrn des ersten Strahls anrufen. Kindern im Alter von fünf Jahren wird das Mantra ‚OM Namah Shivaya‘ gegeben, bevor sie zur Schule gehen. Es hilft, einen positiven, dynamischen und wirkungsvollen Willen aufzubauen, so dass das Kind harmonisch und strahlend gedeihen kann. Das Symbol ist der fünfstrahlige Stern.

Willenskraft

Wenn wir sagen, dass jemand einen starken Willen hat, verstehen wir umgangssprachlich damit eine Person, die ihrem eigenen Weg folgt und auf keinen Rat hört. Wir denken an Menschen, die hartnäckig sind, für alles kämpfen und andere kritisieren. Doch aus spiritueller Sicht ist Hartnäckigkeit ein Mangel an Willenskraft und gibt ein negatives und falsches Bild. Menschen mit echter Willenskraft sind nicht unnachgiebig oder unangenehm für andere. Sie sind höflich, sanft in ihrem Verhalten und beleidigen andere nie. Wer den ersten Strahl als Seelenqualität hat, kann auf sehr effektive Art und Weise die Arbeit des guten Willens manifestieren.

Wir verwenden Willen, wenn wir etwas zu tun beabsichtigen. Der intelligente Gebrauch unserer Fähigkeiten ist die Aktivität des dritten Strahls, während die ganze Arbeit vom ersten Strahl des Willens geleitet wird. Bei Handlungen guten Willens kommen immer auch Liebe und Weisheit hinzu. Dann sind der erste, zweite und dritte Strahl zusammen.

Der Wille ist wie ein Messer, mit dem wir Gemüse schneiden oder jemanden gar töten können. Der Wille kann gefährlich sein oder uns auch helfen, Probleme zu lösen und Konflikte aufzulösen. Solange wir nicht anfangen, den Willen zu verwenden, um etwas Nützliches für andere zu tun und uns in die Arbeit zu vertiefen, findet keine spirituelle Evolution in uns statt. Daher ist der erste Strahl beim Handeln von grosser Bedeutung.

Wenn wir in den Büchern von Alice A. Bailey lesen, dass ‚der erste Strahl brennt oder zerstört‘, missverstehen wir die Zeilen oft. Flammen zerstören nur, wenn wir Feuer falsch einsetzen. Wenn es in uns einen zerstörerischen Charakterzug gibt, sollte dies nicht dem ersten Strahl zugeschrieben werden, sondern unserer falschen Herangehensweise. Wir benötigen beim Handeln Unterscheidungsvermögen. Das Wissen, wie man Dinge tut und nicht tut, existiert in der Natur als Naturgesetze.

Der Typus des ersten Strahls ist der Herrscher, der zweite Strahl ist der Lehrer und der Priester. Die Fähigkeiten von Menschen mit der Energie des ersten Strahls liegen im Regieren und Herrschen. In einer guten Verbindung von erstem und zweitem Strahl können sie ihre Macht mit liebevollem Verstehen gebrauchen. Sie machen ihre Arbeit, weil sie wissen, war ihre Aufgabe ist, und sie wollen dafür nicht gelobt werden. Ein Eingeweihter schreibt ein Lob in seinem Inneren immer dem Göttlichen zu und nimmt es nicht für sich selbst in Anspruch. So bleibt er bescheiden. Willensstarke Menschen neigen sonst zu Stolz, Selbstbezogenheit und Besitzgier. Sie können nicht an einem bestimmten Punkt aufhören und zerstören dann alles, was sie vorher mit ihrem Willen geschaffen haben.

Wille und Handeln

Wenn Personen des ersten Strahls empfinden, dass etwas gut und für andere nützlich ist, dann werden sie selbst über die Art des Handelns entscheiden und zu arbeiten beginnen. Ihre Entschiedenheit bewirkt ein gewisses Karma, weil sie Tat in die Wege geleitet haben, doch sie sind bereit, dieses Karma auf sich zu nehmen. Menschen des zweiten Strahls warten auf einen Hinweis von aussen, auch wenn sie eine innere Wahrnehmung empfangen. Sie warten, bis andere auf sie zukommen. So gibt es nicht die Verwicklung in das Karmagesetz.

Wenn ein Wissender handelt, steht hinter ihm der Wille des Herrn, der erste Strahl. Die Auswahl des Weges hängt vom Lehrer ab und entspricht auch dem Evolutionsstadium des Jüngers. Entsprechend unserer Seelenqualität mögen wir der einen oder der anderen Richtung folgen, und jeder Weg kann zur Vollendung führen. Wir können nicht sagen, welche der Strahlenqualitäten die Beste ist, doch es ist wichtig zu erkennen, wie sehr wir noch in der Persönlichkeit zentriert sind. Der Manu wie auch Meister CVV arbeiten mit dem ersten Strahl. Meister EK wirkt mit dem zweiten Strahl. Ein Meister des zweiten Strahls gibt nur Vorschläge, die in Wahrheit Befehle sind. Doch wenn wir auf die Vorschläge nicht hören, dann kommt in einem grösseren Zyklus die Energie des ersten Strahls und rückt uns durch das Feuer von Schmerz zurecht.

Es heisst, dass der erste Strahl meist schläft. Er manifestiert sich nur zu Zeiten der Not und verbleibt ansonsten in allem ruhig. Wenn der Schlaf der Seele in der Materie zu tief ist und ein normaler Vorgang nicht zu wirken scheint, dann geschieht etwas, damit das Kind erwacht. Je nach Ort und Zeit hat der Vater dazu seine eigenen Methoden. Wenn diese nicht wirken, wird es eine Art von ‚heilsamer Berührung‘ geben. Ein oder zwei Schläge werden helfen. Es ist die einzige Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass der Mensch aufwacht und sich recht benimmt. Diese Ereignisse geschehen in kleinen und in grösseren Zyklen. Im jetzigen Zeitalter ist ein Besuch vom Herrn des ersten Strahls geschehen und geschieht. So gibt es gegenwärtig durch die Stimulierung des planetarischen Uranus-Prinzips, dem Herrscher des Wassermanns, viel Erwachen. Dieses Erwachen nennen wir die Wassermann-Aktivität.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Uranus. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: The Seven Rays. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )