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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Das Juwel im Lotus

Das Herz-Juwel des Einen

Das Juwel im Lotus

Die gesamte Schöpfung geschieht im Einklang mit dem Plan der Zeit. Übereinstimmend mit der Zeit entsteht eine neue Schöpfung, und ebenfalls entsprechend der Zeit löst sich die bestehende Schöpfung wieder auf. In der Schöpfung ist die Zeit Gott. Jenseits der Schöpfung bleibt nur die Zeit. Auch bei der Auflösung bleibt nur die Zeit. Die östlichen Schriften beschreiben, dass der Herr auf einer grossen Schlange ruht, der Ewigkeit der Zeit. Die Schlange ist in ewigen Windungen aufgerollt, und Schlange und Herr treiben auf dem Ozean der Existenz. Dies beschreibt die präkosmische Existenz vor der Geburt des Eies einer Schöpfung.

Die Seelen werden nicht erschaffen, sie existieren ewig, auch wenn es keine Schöpfung gibt. Während eines Pralaya, der Periode der Auflösung, bleiben alle Wesen im Herzzentrum des Einen wie in einem Kokon. Dieses Zentrum wird in der vedischen Literatur als das Herz-Juwel 'Kaustubha' beschrieben. Nach einer angemessenen Ruhephase verlangen die Seelen wieder, in eine Schöpfung hinausgeschickt zu werden, um ihre Evolution fortsetzen und sich vollständig entwickeln zu können. Symbolisch werden die Wesen dann aus dem Herz-Juwel in die Schöpfung entlassen.

Der Eine formt sich nun zur kosmischen Person und lässt aus ihr den Schöpfer hervorkommen. In der symbolischen Darstellung kommt aus dem Nabel der kosmischen Person ein Lotus heraus, der Lotus der Zeit. Aus dem Lotus tritt der vierköpfige Schöpfer hervor, und durch den Schöpfer lässt die kosmische Person dann alle Wesen frei. Wo auch immer die Wesen sich vor dem Pralaya befunden haben, dahin kehren sie zurück und setzen ihre Evolution fort.

OM MANI PADME HUM

Die ganze Schöpfung beginnt mit dem OM. Die vedische Weisheit visualisiert die Entfaltung der Zeitzyklen der Schöpfung als Lotusblätter. Die buddhistische Weisheit beschreibt es als den Lotus des wertvollsten Steins: Mani - Edelstein, Padma - Lotus. Das erste Wort der Äusserung, OM, kommt als Mani Padma hervor und endet dann in Form von HUM. Das heisst, der schöpferische Atem endet: OM MANI PADME HUM. In dieser Formel ist enthalten, dass die gesamte Schöpfung mit OM beginnt, sich in Form des Juwels und des Lotus ausdehnt und mit der Klangkraft von HUM endet.

OM MANI PADME HUM war die Erleuchtung von Buddha, und es ist ein grosses buddhistisches Mantram, das alle Zeitschlüssel beinhaltet. Die Zeit bewegt sich zyklisch und radförmig. Kala Chakra ist das Rad der Zeit in seinen kreisförmigen Bewegungen. Das Kala Chakra Tantra ist der Vorgang, um die ermüdenden Zyklen der Zeit zu überwinden und durch rhythmische Arbeit das Leben zu einem Ritual zu machen. Hohe Eingeweihte meditieren daher über OM MANI PADME HUM als das magische Rad der Zeit und sie arbeiten rhythmisch mit dem Zeitschlüssel zur eigenen Transformation und zum Erleben der Wahrheit.

Es gibt viele Menschen, die über dieses Mantram meditieren, aber ohne zu wissen, wie man es anwendet. Durch die Meditation über das Mantram werden innere Energien stark stimuliert, und unsere Körper-Träger können gefährdet werden. Daher werden von Lehrern Ratschläge zu seinem Gebrauch gegeben. Ab einem gewissen Punkt der Entwicklung ist es empfehlenswert, über dieses Mantram zu meditieren. Es ist nicht aus den nahezu sinnlosen Worten: „O das Juwel im Lotus“ zusammengesetzt, sondern es deutet die unauflösliche Vereinigung zwischen dem Menschen und dem Weltall an, zwischen dem mikrokosmischen und dem makrokosmischen Leben. Das Ziel ist es, die höchste Energie in uns zu erfahren und den Zustand des Gewahrseins im höchsten Teil des Sahasrara zu erreichen, dem tausendblättrigen Lotus am Scheitel unseres Kopfes. Das Juwel im Lotus wird auch der Zustand von Brahman genannt. DAS BIN ICH ist das Juwel im Lotus, das im höchsten Teil des Sahasrara erstrahlt.

Chintamani

Der Lotus mit dem Juwel wird das Haus von Mani Padma genannt oder das Zentrum von Chintamani. Dieses verborgene Juwel von Chintamani existiert in jedem Menschen, doch normalerweise befindet es sich im Schlafzustand. Wir brauchen dieses Gotteszentrum nicht zu suchen; wir finden es, indem wir all unsere Energie auf das Höchste ausrichten und das Licht des selbststrahlenden Juwels an der Spitze des Kopfes zum Wohle des Ganzen freisetzen. Vom Sahasrara aus strahlt das Gewahrsein und das Licht hervor. Indem wir täglich darüber kontemplieren, bleiben wir in einem Zustand der Empfänglichkeit. Wir füllen jeden Tag unser System mit den Energien der Seele und verteilen das Licht in unsere Umgebung. Es ist eine Aktivität des Lichts und des Lebens.

Die Meister der Weisheit sagen: „Rufe das Licht an und diene“. Das Anrufen des Lichts entspricht unserem Einatmen, das Dienen dem Ausatmen. Wir empfangen vom Allerhöchsten und dienen mit dieser Kraft unserer Umgebung. Wir sollten nicht voreilig daran denken, der Menschheit zu dienen, wenn wir nicht das entsprechende Licht haben. Das ist der Grund, warum selbst kleine Projekte guten Willens bei der Umsetzung leiden - weil es nicht genug Bezug zum Licht gibt. Auch ohne erleuchtet zu werden, sind wir bestrebt, hinauszugehen und zu dienen. Es braucht eine intensive Meditation über das Licht im Kopf, um grosse Bereiche zu erleuchten. Es reicht nicht aus, wenn wir unsere Meditation beiläufig und für 15 Minuten machen; dies gibt nicht genug Licht. Wenn eine Stadtverwaltung an bestimmten zentralen Orten Sicherheit haben möchte, wird ein starkes Flutlicht auf einem hohen Mast aufgestellt, so dass grosse Flächen beleuchtet werden. Die Stange ist unsere Wirbelsäule, der Scheinwerfer ist unser Kopf. Bis der Kopf erleuchtet ist, sollten wir weiter mit dem Licht üben.

Der tausendblättrige Lotus enthält tausend Strahlen von blendendem Licht. Wir können darüber kontemplieren, wie aus dem Kronenzentrum Licht, Liebe und Wille herabströmen. Dies sind die Qualitäten der Seele; wenn diese Qualitäten die Qualitäten des Körpers und das trübe Licht der Logik unseres Denkvermögens überlagern, dann ist der Zweck erfüllt. Wir können über die Seele auch mit der Gayatri oder mit der einfachen Version ‘SO HAM‘ kontemplieren, ‘DAS BIN ICH‘, oder auch mit der Atmung und der Pulsierung arbeiten. Das Ziel ist, die allerhöchste Energie in uns zu erfahren, das Juwel am Scheitel des Kopfes, Chintamani. ‘Chintamani‘ meint den Zweck, die Verwirklichung des Ziels des Lebens: die Glückseligkeit der Existenz, die Ausgeglichenheit und Mitgefühl verleiht und alle Zweige der Weisheit offenbart.

Das Zentrum von Chintamani

Auf dem Planeten befindet sich das Zentrum von Chintamani in Shambala, dem Ashram vom Herrn der Welt. Er ist der Eine Einweihende, der in der Bibel ‘Der Alte der Tage‘ und in den Hindu-Schriften Sanat Kumara genannt wird. Dieser Ashram ist in der Wüste Gobi verborgen und kann nicht mit physischen Augen gesehen, sondern nur im zweiten Äther erfahren werden. Von dort wacht Sanat Kumara über die Evolution der Menschen und Devas auf dieser Erde, und er leitet die innere Regierung des Planeten. Sanat Kumara ist eine überkosmische Energie, die vor Äonen herabkam und ihren Wohnsitz in Shambala nahm, um die Menschheit zu führen, zu lehren und zu unterstützen. Er ist der Schutzherr von Chintamani, dem Stein von ausserirdischem Ursprung; Lord Maitreya und Gautama, der Buddha, sind die Hüter dieses Edelsteins. Das Juwel von Chintamani wird auch der ‘Stein der Weisen‘ genannt, der allerheiligste Stein des Planeten.

Im Allgemeinen befindet sich Chintamani in Shambala. Von Zeit zu Zeit und je nach Bedarf wird das kostbare Juwel von Shambala nach Sravasti gebracht und der Hierarchie gegeben. Sravasti ist die Höhle, in der Lord Maitreya residiert. Sie liegt jenseits vom Mount Kailash und des Manasarovar-Sees. Shambala liegt weit nördlich von Sravasti.

Es gibt an heiligen Orten Edelsteine, die ihr Licht in die gesamte Umgebung verbreiten. Diese Steine haben eine globale Wirkung. Das beste Juwel befindet sich in Shambala. Das Nächstbeste ist in Sravasti unter der Obhut von Lord Maitreya. Nicholas Roerich hatte das Glück, das Juwel sehen zu können, das sich in der Höhle von Maitreya befindet. An Festtagen hält Maitreya zum Ritual den Edelstein mit grosser Verehrung in seinen beiden Händen vor seiner Brust.

Wenn wir an Shambala und Sanat Kumara denken, sollten wir auch an Chintamani denken. Wir können Chintamani in unserem eigenen Wesen visualisieren mit Shambala im Ajna-Zentrum auf der Stirn, der Hierarchie im Herzen und der Mutter der Welt im Sahasrara. Diese Visualisierungen werden Nyasa Vidya genannt, die Wissenschaft der Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos. Wenn wir uns regelmässig an Sanat Kumara und Chintamani erinnern, werden wir mit ihnen verbunden; andernfalls bleiben wir in unserer eigenen Vorstellung. Uns auf die entsprechenden Energien auszurichten, beschleunigt unsere Transformation. Wenn ein Eisenstück regelmässig auf einen Magneten ausgerichtet wird, wird es allmählich zum Magneten.

Das Licht vom Juwel steigt vom Sahasrara durch das Ajna-Zentrum herab und bildet die Brücke zwischen Ajna und Hypophyse, die Meister CVV ‘die höhere Brücke‘ nennt. Die Lichtstrahlen verdichten sich und bilden die Brücke über den Abgrund, durch die wir das dritte Auge erreichen können.

Die Blütenblätter des Sahasrara zeigen bei fast allen Menschen nach unten. Aber wenn wir nach oben steigen, nimmt der Sahasrara-Lotus seine richtige Position ein und zeigt nach oben. Dann setzen wir uns da hinein und sind wie ein Juwel im Lotus. Das wird ‘Mani padme hum‘ genannt. Alle, die diesen Zustand erreichen, sind auf jeder Ebene zur Ausgeglichenheit gelangt. Wenn die Ausgeglichenheit zur eigenen Natur wird, dann wird ein solcher Mensch als Yogi bezeichnet. Egal, wo sich solche Menschen aufhalten, sie sind immer ganz oben, im Sahasrara. Sie haben keinen weiteren Gipfel mehr über sich.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Shasta, Shambala and Sanat Kumara. E. Krishnamacharya: Book of Rituals. Div. Seminarnotizen. Dhanishta Publications, Visakhapatnam, India (www.aquariusbookhouse.com).