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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Mondknoten

Schattenplaneten

Nodes of Moon

Für einen Schüler des spirituellen Weges ist ein Studium der Mondknoten sehr wichtig. Die Knoten sind die zwei Punkte, an denen die Bahn des Mondes die Ebene der Ekliptik schneidet. Von der Erde aus gesehen ist die Ekliptik die scheinbare Bahn der Sonne vor dem Fixsternhimmel. Beim aufsteigenden oder nördlichen Mondknoten wechselt der Mond von der südlichen Seite der Ekliptik auf die nördliche Seite; beim absteigenden Mondknoten geht der Mond auf die südliche Seite.

Die Mondknoten sind Formationen am Himmel, durch die ein Schatten in einem bestimmten Teil des Planeten den Empfang der Sonnenstrahlen verhindert. In den Vollmondstunden ergeben sich Schatten, wenn der Mond in der Nähe des aufsteigenden Mondknotens steht. Die Erde ist dann vor der Sonne und der Mond hinter der Erde. Der Schatten der Erde fällt auf den Mond und bewirkt eine partielle oder totale Mondfinsternis. In den Neumondstunden ergeben sich Schatten, wenn die Sonne in der Nähe des absteigenden Mondknotens steht. Wenn der Mond dann vor die Sonne tritt, bewirkt dies eine vollständige oder teilweise Sonnenfinsternis.

Die Seher der Weisheit haben erkannt, dass die Schatten der Knoten eine besondere Bedeutung und einen starken Einfluss auf uns haben. Wenn ein Schatten auf die Sonne fällt, trifft uns ein beschädigter Sonnenstrahl, und beim Mond empfangen wir einen beeinträchtigten Mondstrahl. Die Mondknoten werden in der Astrologie Schattenplaneten genannt, obwohl sie keine Planeten sind. Wenn einer der Knoten über unseren Mond, die Sonne oder den Aszendenten geht, bewirkt der nördliche Mondknoten in uns eine Art Sonnenfinsternis; er verfinstert unser Bewusstsein oder bewirkt eine Beeinträchtigung der Lebensenergie. Der südliche Knoten, der mehr zum Mond gehört, dämpft unser Denken und die Stimmung. In Schattenzeiten bekommen wir nicht die rechten Gedanken; wir sollten dann warten, bis das Licht wieder auf uns scheint.

Die Mondknoten haben eine Umlaufzeit von 18 Jahren, während Jupiter 12 Jahre benötigt. Daher heisst es, ihr Einfluss sei 1,5-mal grösser als der von Jupiter. Die Knoten verweilen jeweils eineinhalb Jahre in einem Sonnenzeichen. Wir sollten uns mit dem zyklischen Besuch dieser Energien vertraut machen und die Häuser kennen, in denen die Knoten im Geburtshoroskop, im Transit und im progressiven Horoskop stehen. Ihr Einflussbereich beträgt ca. 8 Grad. Wir beziehen nur Konjunktionen in Betracht, keine Oppositionen oder Quadrate. Das heisst, eine Opposition ist eigentlich eine Konjunktion, weil die beiden Knoten einander gegenüberliegen (180 Grad); wenn der eine Knoten im Widder ist, ist der andere in der Waage. Im Unterschied zu den Planeten bewegen die Knoten sich gegen den Uhrzeigersinn. Das bedeutet, wenn wir denken, dass die Dinge auf eine gewisse Art geschehen sollten, es nicht so geschieht, wie wir dies erwarten. Wenn wir uns der Knoten bewusst sind und ihre Gegenwart und Bedeutung kennen, dann können wir wachsam sein.

Der Schatten ihres vorübergehenden Einflusses ist nicht immer zu sehen oder zu fühlen. Doch jeder Planet in Konjunktion mit einem der Knoten wird in besonderer Weise beeinflusst. Eine Konjunktion mit dem aufsteigenden Knoten erweist sich meist als sehr positiv und günstig. Beim absteigenden Knoten treten Erinnerungen zur Versöhnung oder als Gaben der Vergangenheit ins heutige Leben ein.

Wirkungen von Konjunktionen

Besonders in Verbindung des absteigenden Mondknotens mit gewissen Planeten können sich grössere Hindernisse oder psychische Schwierigkeiten ergeben. So kann beim Horoskop eines Durchschnittsmenschen eine Konjunktion zwischen dem absteigenden Knoten und Mars, Saturn, Sonne oder Uranus ernsthafte Störungen im Nervensystem zur Folge haben oder gar zu schweren Nervenkrankheiten führen. Es heisst, dass uns dann die Schlange der Zeit an Kopf und Füssen gefesselt hat. Für jedes Hindernis gibt es aber auch eine Behandlungsmethode. Wenn wir bereit sind, damit zu arbeiten, können widerstreitende Energien mit Hilfe von Klang, Farbe und Symbol harmonisiert werden. Für Probleme bei beiden Knoten empfiehlt die Weisheitswissenschaft Meditation über eine weisse Schlange, die auf ihrem Schwanz steht, auf einem schwarzen Hintergrund. Auch wird empfohlen, dass wir uns mit dem Mantram „OM NAMAH SHIVAYA“ mit dem kosmischen 1. Strahl verbinden; die Mondknoten können ihre Wirkung dann nicht mehr entfalten.

Im Horoskop eines spirituellen Menschen bietet die Konjunktion eines Planeten mit einem der Knoten im Geburtshoroskop oder in der Progression eine gute Möglichkeit, das Bewusstseinsniveau anzuheben. Eine Konjunktion zwischen der Sonne und dem aufsteigenden Knoten bewirkt eine Bewegung im Sahasrara, während eine Konjunktion mit dem absteigenden Knoten sich auf das Muladhara auswirkt. Eine Konjunktion zwischen Mond und aufsteigendem Knoten regt die Zirbeldrüse an; beim absteigenden Knoten ist es das Milzzentrum. Im Horoskop eines Durchschnittsmenschen wird eine Konjunktion zwischen dem aufsteigenden Knoten und Venus, Jupiter oder Neptun den Betreffenden vergeistigen und ihn befähigen, nützliche Unterweisungen aus subtilen Quellen zu empfangen.

Für eine ausgewogene Wirkung der planetarischen Energien werden in Indien häufig kleine Tempel mit einem Altar errichtet, auf dem Symbole aller sieben planetarischen Energien sowie der beiden Knoten in einer bestimmten Ordnung angeordnet sind. Dies wird „Navagraha Mandapa“ genannt; „Nava“ bedeutet neun und „Graha“ bedeutet Planet. Menschen tragen auch Fingerringe, auf denen alle neun Planeten dargestellt sind, d.h. die sieben Planeten und die beiden Knoten. Diese Traditionen und Praktiken zeigen, dass es ein Bewusstsein für die Arbeit mit allen neun Energien gibt.

Rahu und Ketu

In der vedischen Astrologie wird der nördliche oder aufsteigende Mondknoten Rahu genannt und der absteigende südliche Mondknoten Ketu. Die Wirkung von Rahu ist dem Mars ähnlich, sie ist aber stärker als Mars. Unter dem Einfluss von Rahu sind wir aktiv, wendig, aufmerksam und bereit, eine Gelegenheit rasch zu ergreifen. Wir haben eine positive Einstellung und lassen die Chancen, die sich uns bieten, nicht entgehen. Ketu wirkt wie der negative Mars und auch ähnlich wie Saturn. Unter seinem Einfluss sind wir im Allgemeinen introvertiert und auch vergesslich. Wir reagieren nicht sofort auf eine Gelegenheit oder verpassen sie.

Beide Knoten gelten als diabolische Wesen. In den Puranen wird ihre Symbolik sehr schön in einer Geschichte beschrieben: Als Lord Vishnu, der 2. Logos, den für die Devas bestimmten Trank der Unsterblichkeit verteilte, bemerkten Sonne und Mond, dass der Dämon Rahu ungerechtfertigterweise an den Nektar gekommen war, und sie warnten Vishnu. Noch bevor der Trank Rahus Magen erreichen konnte, schnitt Vishnu das eine dämonische Wesen in zwei Teile. Vom Zwerchfell aufwärts bis zum Kopf wurde er zum nördlichen, positive Mondknoten (?). Der untere Teil, der den Trank nicht empfangen konnte, wurde zu Ketu, dem südlichen, negativen Knoten (?); seine Form geht vom Zwerchfell bis zu den Füssen. Die beiden sagten zum Herrn: „Obwohl Du mich durchtrennt hast, sind wir nun als südlicher und nördlicher Mondknoten unsterblich!“ Und zum Sonnengott und Mondgott sagten sie: „Euch beide werden wir immer stören, weil ihr euch bei Lord Vishnu beschwert habt…“

Rahu, der aufsteigende Mondknoten, steht mit dem positiven Aspekt der Psyche in Beziehung. Er ermöglicht Erfolg und Erfüllung. Wir sind positiv und in der Lage, Dinge anzuhäufen oder zu erreichen. Deshalb wird Rahu auch als mit Jupiter verwandt betrachtet. Wenn er gut platziert ist, gibt er Anregung, doch er stimuliert zur Überaktivität und Übertreibung. Wenn Rahu sich mit der Sonne verbindet, regt er uns so sehr an, dass wir ein viel zu grosses Bild von uns selbst haben.

Ketu, der absteigende Mondknoten, ist mit dem negativen Aspekt der Psyche verbunden. Er zieht uns herunter und bewirkt eine negative Selbsteinschätzung. Wenn jemand uns lobt, können wir es nicht akzeptieren und haben das Gefühl, wir hätten es nicht gut genug gemacht. Gleich wie sehr wir wieder aufgebaut werden, unser Gefühl bleibt gedämpft. Wenn der Mond auch ansonsten schwach ist, werden Leute beim Transit von Ketu über den Mond oft depressiv.

Zupacken und Entgleiten

Der aufsteigende Mondknoten besitzt einen sehr festen Griff. In der Welt ist es manchmal notwendig, dass wir etwas aufgreifen, aber oft ergreifen wir die falschen Dinge und nicht das, was für die Seele wertvoll ist. Wir halten an unseren Ansichten fest, egal, ob sie richtig oder falsch sind. Wir halten an Geld, Macht oder dem anderen Geschlecht fest oder auch am Körper, wenn es Zeit ist, ihn zu verlassen. Dieser exzessive Zugriff ist ein Schatten, der die Seele unglücklich macht. Es gibt ihn auf allen Ebenen der Persönlichkeit.

Der absteigende Mondknoten macht das Gegenteil. Wir lassen Gegenstände fallen, Dinge entgleiten uns, wir verlieren Sachen, die wir benötigen, und manchmal auch das Gedächtnis. Es ist in Ordnung, Unnötiges zu vergessen, aber wir vergessen das Wesentliche. Hilfreiches und Wertvolles geht uns verloren, aber Dinge, die wir nicht brauchen, halten wir fest. Wenn der südliche Mondknoten im Horoskop gut platziert ist, z. B. im 8. und 12. Haus, fällt es uns leicht, den Körper zu verlassen. Bei einem südlichen Mondknoten im 11. Haus sind wir mehr in der geistigen als in der irdischen Welt zuhause und haben eine Verbindung zu Heiligen und Weisen.

Beim Transit der Mondknoten über die Sonne könnten wir plötzlich aus dem normalen, harmonischen Lebensweg herausgeworfen werden und irgendwelchen verrückten Ideen verfallen, z.B. den Beruf und Lebensrhythmus aufgeben zu wollen, auch wenn wir uns darin wohlgefühlt haben. Es ist normal, dass die Knoten mit ihrem Kommen unseren normalen Lebensstrom unterbrechen wollen - es ist ihre Arbeit, gegen den Strom der Devas zu arbeiten. Bei solchen Konstellationen brauchen wir Unterscheidungsvermögens und eine gute Führung. Wenn verrückte Ideen kommen, aber Jupiter im Horoskop stark ist, dann werden sie einfach beiseitegeschoben.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Wisdom of the Nodes; Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster (www.kulapati.de)