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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Wissenschaft der Entsprechung

Wie oben, so unten

Nyasa Vidya

„Mensch erkenne dich selbst“ heisst es in den verschiedenen Weisheitslehren. Wenn wir uns selbst erkannt haben, haben wir das Universum erkannt, denn wir sind eine Reflexion des universalen Selbst. „Ob belebt oder unbelebt, in allem kann man das Göttliche sehen“, erklärten die Seher. Daraus folgerten sie, dass wir zunächst uns selbst erforschen und uns dann mit dem Gesetz der Entsprechung mit dem Kosmos verbinden sollten. So können wir in die Geheimnisse der Entsprechungen zwischen dem Mikrokosmos und dem Makrokosmos eindringen. „Wie oben, so unten“ lautet das alte hermetische Axiom. Wir sind ein Mikrokosmos und das, was wir 'Gott' nennen, ist der Makrokosmos. Wenn Mikrokosmos und Makrokosmos miteinander in Verbindung gebracht werden, finden wir das gesamte Universum in unserem Inneren.

Um zum makrokosmischen Leben zu gelangen, müssen wir mit dem Mikrokosmos beginnen, d.h. wir müssen uns selbst studieren. Die Seher haben das Universum von innen her erforscht. Sie haben in ihrer eigenen Gestalt den kosmischen Menschen visualisiert und so die Einzelheiten des Universums erkannt. Um tiefe Eindrücke unverzerrt empfangen zu können, haben sie alle Eindrücke ihres eigenen Denkapparats gelöscht. Auch wir müssen unser Denken rein und ruhig halten. Ein reines Denkvermögen ist wie ein reiner Spiegel, der alles genau reflektiert.

Mit dem Instrument ihres jungfräulichen Denkvermögens haben die Seher die subtilen Impressionen der kosmischen Dimensionen empfangen und auch die Zeitzyklen der Vergangenheit und Zukunft erforscht und ihre Erkenntnisse zusammen mit anderen Sehern überprüft. Diese Erkenntnisse werden von der Aufmerksamkeit der gewöhnlichen Menschen ferngehalten. Die Geheimnisse sind in den Schriften enthalten, aber sie sind so eingebettet, dass sie der Aufmerksamkeit der Leser entgehen. Die Themen werden nicht als ausgearbeitete Hypothesen in irgendwelchen Büchern veröffentlicht, und wir sollten in der Öffentlichkeit nicht viel über diese Dinge sprechen. Sobald wir versuchen, sie im Detail zu diskutieren, lässt die Natur es uns nicht offenbaren. Es wird automatisch ein Schleier auf den Verstand geworfen, um diese erhabene Weisheit zu verbergen. Die Zuhörer werden nach etwas Irrelevantem fragen und zu einem anderen Thema driften.

Nyasa Vidya

Die Methode, mit der die Seher Wissen über den Kosmos, den Aufbau der subtilen Welten und über die Zeitzyklen erlangt haben, wird Nyasa Vidya oder kurz Nyasa, die Wissenschaft der Überlagerung genannt. Nyasa basiert auf dem Gesetz der Entsprechung. Es ist eine sublime Methode, durch die Energien von den höheren Ebenen zu den niederen fliessen. Bei den Übungen werden die entsprechenden höheren Prinzipien in den verschiedenen Teilen des eigenen Körpers visualisiert (‚überlagert‘).

Nach dem von den Weisen vorgegebenen Ansatz sollten wir uns zunächst mit den Ebenen des Bewusstseins vertraut machen und auch Meisterschaft über unsere Einstellungen erlangen. Dann können wir Nyasa auf Teile der Erde anwenden, dann auf die zwölf Sonnenzeichen und die Planeten im Körper. Wir können uns in der Mitte der Erde sitzend visualisieren, den Nordpol als unser Kopfzentrum meditieren und den Südpol als Basiszentrum, den Äquator am Solarplexus und den Himalaja am Herzzentrum. Diese Meditation können wir auf unsere Wirbelsäule anwenden und die Entsprechung mit der rotierenden Erdachse erkennen.

Dadurch offenbart sich uns allmählich das Wirken der Meister, der Devas und der Vermittler zwischen ihnen und den menschlichen Jüngern. Es verbindet uns mit ihren Aktivitäten, befreit unser Denken von persönlichen Einflüssen und reinigt uns von individuellen Mängeln. So hebt uns Nyasa Vidya aus unseren Begrenzungen heraus. Wir kommen in Kontakt mit dem kollektiven Denken der Erde und dem Bewusstsein der verschiedenen Nationen. Die Saaten der verschiedenen Bewusstseinsformen beginnen in uns zu wirken und wir treten in Kontakt mit der Bruderschaft all der vielen Denker, die im spirituellen Netzwerk der Erde zusammenarbeiten. Sie bereiten uns langsam für eine Mitarbeit vor.

Im Kehlzentrum kontemplieren wir über die gesamte Menschheit als einer Familie und am Nabel über das Tierreich, am Sakralzentrum über das Pflanzenreich und beim Basiszentrum über das Mineralreich. Im Herzen meditieren wir über die geistige Hierarchie; im Ajna-Zentrum über Shamballa, das in der Wüste Gobi verborgen ist. In Shamballa ist der Ashram von Sanat Kumara, dem König aller planetarischen Wesen, und auf seiner Stirn ist das herrliche Juwel Chintamani. Im siebten Zentrum, dem Sahasrara, können wir über die Weltmutter meditieren; sie ist der Ausdruck des Vaters.

Die Meister weisen ihre Jünger und Anhänger an, regelmässig und systematisch Nyasa Vidya zu praktizieren, am besten täglich. Wenn wir mindestens einmal in der Woche für einige Zeit über die kosmische Person, dann die kosmischen Richtungen, den Tierkreis, die Beziehung zu den Planeten, über Shamballa, die Hierarchie bis hin zur Weltmutter kontemplieren, gewöhnt sich unser Körper allmählich an diese Ebenen. Im Mikrokosmos unseres Körpers werden viele Intelligenzen geweckt, es erwacht in uns eine Kraft des Denkens und die Zentren werden belebt. Wenn wir das Wirken der Intelligenzen, die im Universum arbeiten, auch in uns respektieren, dann arbeiten sie besser für uns. Wir erhalten die Unterstützung des grösseren Systems, um uns zu helfen, unsere kleinen Pläne auf der Erde zu erfüllen.

Wir können uns auch mit den Planeten und dem Sonnensystem identifizieren und weiter mit den Führern des Sonnensystems und mit den Tierkreiszeichen, mit dem Grossen Bären, den Plejaden und Sirius. Wenn wir uns auf diese Weise innerlich beschäftigen, existieren unsere Begrenzungen nicht mehr und wir werden universal.

Astrologische Kontemplationen

Die Wissenschaft der Entsprechung, die von den alten Weisen entdeckt wurde, ist sehr heilig. Sie ist die Grundlage der Astrologie und hat nichts mit astrologischen Prognosen zu tun. Hier wird die äussere Sonne mit der inneren Sonne identifiziert, die unser Bewusstsein ist; Mond steht für Reflexionen, für unsere Gedanken; Merkur steht für unser Unterscheidungsvermögen, Venus für Erfahrung, Mars für Vitalität, Kraft und Macht; Jupiter für umfassendes Verstehen und Einsicht, Saturn für unseren Instinkt zu bewahren, Uranus für unsere rasche Ausweitung, Neptun für tiefere Erfahrung, für inneres Verschmelzen, und Pluto steht für unser Ende der Dinge, aber nicht unser Ende.

Es gibt eine Vielzahl von Meditationen, die wir in Bezug auf die Planeten und den Tierkreis durchführen können. Die Planeten können wir in unseren Zentren kontemplieren: Jupiter im Sahasrara (Spitze des Kopfes), die Sonne im Ajna (3. Auge, Mitte der Stirn), Merkur in der Kehle (Visuddhi), Venus im Herzen (Anahata), den Mond im Solarplexus (Manipuraka), Mars im Sakralzentrum (Swadhishtana), Saturn im Muladhara (Basiszentrum), Uranus im höheren Muladhara, Neptun im höheren Herzzentrum und Pluto unterhalb des Basiszentrums. Diese Kontemplation hilft uns für die Manifestation des Plans.

Wir können im Körper auch über unser Geburtshoroskop oder über die Zeichen, wo die Planeten im Transit sind, kontemplieren – Widder ganz oben am Kopf, Stier als Gesicht, von den Augenbrauen abwärts, Zwillinge als Kehle und Schultern, Krebs als Brust, Löwe als Zwerchfell, Jungfrau als den Teil zwischen Zwerchfell und Nabel, Waage als Nabel, Skorpion unterhalb des Nabels bis zu den Genitalien.

Die exoterische Astrologie (Persönlichkeitsentwicklung) ordnet Hüfte und Oberschenkel dem Schützen zu, Steinbock die Knie, Wassermann Waden und Knöchel und Fische die Füsse. Die esoterische Astrologie lehrt, dass von Widder bis Skorpion der Abstieg des Geistes in die Materie geht, ab der zweiten Hälfte Skorpion jedoch ein Aufstieg aus der Materie möglich ist. Schütze wird daher im höheren Muladhara lokalisiert, Steinbock im höheren Herzzentrum, Wassermann im höheren dritten Auge und Fische im obersten Teil des Kopfes.

Die Visualisierung der Planeten im Körper ist ein Schlüssel zur Selbst-Umwandlung und Selbstverwirklichung. Störungen werden beseitigt und vergangenes Karma neutralisiert, insbesondere wenn wir es zusammen mit dem Gebet von Meister CVV machen. Dadurch werden wir strahlend und magnetisch.

Wir können die Uhr als eine Miniaturform des Tierkreises und des Umlaufs der Planeten betrachten. Alle zwölf Zeichen des Tierkreises scheinen einmal an jedem Sonnentag und einmal in jedem Sonnenjahr die Erde zu umlaufen. Der Tag ist eine Miniaturform des Jahres und das Jahr ist eine Miniaturform von grösseren Zyklen, Jahrhunderte und Yugas hindurch. Jeder Tag wird in vier Viertel von je sechs Stunden unterteilt, beginnend mit dem Sonnenaufgang. Der Sonnenaufgang entspricht dem zunehmenden Halbmond, der Mittag dem Vollmond, der Sonnenuntergang dem abnehmenden Halbmond, die Mitternacht dem Neumond. Der Neumond ähnelt dem Nichtsein der Schöpfung, während der Vollmond der Fülle der Schöpfung gleicht. Zwischen Vollmond und Neumond liegen 14 Mondphasen, die als Prinzipien der 14 (2 x 7) Manvantaras im Kleinformat dienen. Die sieben Manvantaras finden wir auf der Mikroebene in Form der sieben Tage einer Woche. In den Mondphasen sind alle Schlüssel in Bezug auf die Zeitzyklen verborgen.

Auch die periodischen Bewegungen der verschiedenen Planeten entlang des geozentrischen Tierkreises folgen Entsprechungen. Die Jahressonne braucht 30 Tage, um ein Zeichen zu durchlaufen; der Mond braucht 30 Tage für eine Runde und Saturn braucht 30 Jahre für einen ganzen Zyklus um die Sonne. Die Tage des Mondes entsprechen den Jahren Saturns. Hier liegt der Ursprung der Progressionsmethode, um ein Horoskop zu lesen. Die Samen des Karmas, die in einem Leben auf den subtileren Ebenen schnell gesät wurden, werden durch grössere Zeitperioden hindurch langsam auf den dichteren Ebenen geerntet. Das Leben, das in uns und im Universum pulsiert, ist eins.

**Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Saraswathi. Das Wort. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )