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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Der zweite Strahl

Magnetismus

Der zweite Strahl

Die alten Weisen nahmen die Sonne als einen Magneten wahr, der Magnetismus ausstrahlt und dadurch das ganze Sonnensystem an sich bindet. Der grosse Eingeweihte Paracelsus sah überall in der Natur die unsichtbare magnetische Kraft, deren beständigen Zustrom alle Naturreiche in einem guten Zustand hält: „Der Magnetismus der reinen Liebe ist der Ursprung eines jeden erschaffenen Dinges.“ Sonne, Mond, Planeten und Sterne sind im höchsten Masse magnetisch, erklärt Paracelsus, und sie sind so geworden durch das spirituelle Licht, das Gott oder der kosmische Mensch genannt wird. Alles, was das unsichtbare Universum als magnetische Kraft hervorbringt, hat seinen Ursprung in diesem einen Magneten, der die Magnetisierung von allem, was existiert, erschafft. Wenn wir im Gleichgewicht sind, dann ziehen wir die magnetische Kraft aus der umgebenden Natur und folglich werden wir gesund.

Für Paracelsus basiert die höhere, natürliche göttliche Liebe auf vollkommener Sympathie. Sympathie ist heilig und natürlich. Wenn wir den Lebewesen gegenüber Mitgefühl empfinden, strömt die Liebe. Die göttliche Liebe ist unpersönlich, so wie magnetische Ströme, die durch den Magneten fließen. Der Magnet kann nicht wählen: „Ich werde hier fliessen, aber nicht dort.“ Liebe kennt keine Bevorzugungen; sie ist einschliessend und nicht ausschliessend. Wenn wir in Liebe leben, dann strömt die Liebe durch uns und magnetisiert die Menschen. In der Liebe zu leben ist etwas anderes als zu lieben. Zu lieben ist eine persönliche Handlung; in der Liebe zu leben ist ein Fliessen, das der Liebe gestattet, durch uns zu wirken. Sie führt uns von unserem eigenen Standpunkt fort und führt uns zur Vision, durch die uns der Standpunkt des anderen annehmbar wird.

Die Liebe zwischen zwei Geschlechtern nennt Paracelsus das Fieber der Arten. Es ist animalischer Magnetismus. Die reine, unpersönliche Liebe ist kein animalischer Magnetismus, sondern kommt aus der Weisheit hervor. Liebe und Weisheit sind Ausdruck der Aktivität des zweiten Strahls. Diese Energie kommt als der Strom spirituellen Bewusstseins aus dem Hintergrund hervor, den die Veden als Parabrahman kennen, den absoluten Gott. Auf diesem Hintergrund findet die Dreiecksaktivität statt, die wir den ersten, zweiten und dritten Logos nennen oder den kosmischen ersten, zweiten und dritten Strahl. Meister Djwhal Khul vergleicht den kosmischen ersten Strahl mit Shiva, den kosmischen zweiten Strahl mit Vishnu und den kosmischen dritten Strahl mit Brahma. In der heute allgemein verständlichen Sprache sagt er statt Shiva „Wille“, statt Vishnu „Liebe“ und statt Brahma „Licht“. Wichtig ist, das Konzept zu begreifen, nicht die Namen.

Vishnu

Vishnu ist der zweite Strahl oder Logos der Liebe-Weisheit. Sein Name bedeutet „der Eine, der durchdringt“. Die Farbe von Vishnu ist blau. Sein Mantram ist OM VISHNAVE NAMAH (Ich verbeuge mich vor dem Herrn der Durchdringung). Es hat auf Sanskrit fünf Buchstaben und wird als ein fünfzackiger Stern meditiert. In der Schöpfung wirkt der zweite Strahl als das zusammenhaltende Prinzip, das die Sonnensysteme, die Wesen und die Planeten zusammenbindet. Es wird auch als Christus-Bewusstsein oder Krishna-Bewusstsein bezeichnet, die Universalseele oder die Überseele, die Kraft der Durchdringung und Erfüllung. Auf Sanskrit wird der zweite Strahl auch Harikesa genannt, das bewahrende Licht.

Wann immer es auf Erden eine grössere Störung des schöpferischen Gleichgewichts gibt, manifestiert sich der kosmische zweite Strahl als Avatar. So kommt von Zeit zu Zeit der Herr herab, um ein Gleichgewicht zwischen den positiven und den negativen Kräften herzustellen und das übermässige Übel zu neutralisieren: „Wenn das Dharma, das Gesetz, erheblich gestört ist und die Welt und ihre Existenz bedroht sind, dann komme ich herab, um das Gesetz neu zu errichten. Entsprechend der Zeit und dem Ort manifestiere ich mich, um die Kräfte auszugleichen. Deshalb komme ich immer wieder“, sagt Lord Krishna.

Der Weltlehrer

Zu Beginn des Kali Yuga ernannte Krishna Lord Maitreya zum Weltlehrer. Maitreya ist der Christus und personifiziert auf unserem Planeten die Energie des zweiten Strahls der Liebe und Weisheit. Der Herr der Synthese wird ständig in allen geheimen Ashramen aller wichtigen Bergketten überall auf dem Globus angerufen. Die Bhagavata genannte Schrift, die über fünftausend Jahre zurückreicht, enthält Einzelheiten über die Biographie von Maitreya. Sie sind auch in dem Buch ‚Opfer des Menschen‘ von Meister EK enthalten. Es sollte immer wieder studiert werden, damit wir wissen, was Liebe eigentlich ist. Menschen der Liebe und Weisheit, die durch diesen zweiten Strahl arbeiten, sehen das Einssein von allem. Sie schliessen ein, schliessen aber nicht aus. Sie tolerieren, dulden, verzeihen und sind magnetisch. Sie sind freundlich zu allem Leben. Die Haltung der Liebe ist auch ein sehr guter Schutz gegenüber allen negativen Dingen.

Der Name Maitreya kommt vom Sanskrit-Wort Mitra, das ‚Freund’ bedeutet. Maitreya ist zu allen Wesen freundlich, ungeachtet ihres Verhaltens. Seine Lehren strahlen durch die geistige Hierarchie und ihre Jünger hinaus, um Menschen zu inspirieren, die aufrichtig nach der Wahrheit suchen. Sie sind nicht die leichtgläubigen Gefühlsmenschen, sondern Wahrheitssucher, die bereit sind, intensiv an sich mit den Instrumenten der Weisheitslehren zu arbeiten. Jedes Mal, wenn ein Mensch sich durch den Pfad der Wahrheitssuche in einen Meister verwandelt, wird durch ihn gewaltige Energie freigesetzt, um das umgebende Leben emporzuheben. Diese Energie strömt anscheinend vom Herzzentrum des Meisters aus. Sein individuelle Herzzentrum ist jedoch nur ein Vorposten für die Energie des planetarischen Herzzentrums, die sich auf den Weltlehrer bzw. den Christus bezieht.

Das Jupiter-Prinzip

Die Weisheit und Liebe, die wir in uns tragen, ist die Funktion des Jupiter-Prinzips, das durch den zweiten Strahl wirkt. Das Sanskritwort für Jupiter und für den Lehrer ist dasselbe, ‚Guru‘. Die Bedeutung von Guru ist nicht Lehrer, sondern ‚der Grosse‘. Jupiter wird Guru genannt, weil er der grösste Planet im Sonnensystem ist. Er ordnet, bewirkt Synthese und hält alle Energien im Gleichgewicht, soweit es dieses Sonnensystem betrifft. Ein tiefgründiges Symbol für Jupiter und für den zweiten Strahl ist der Elefant. In Indien wird die elefantenköpfigen Gottheit Ganesha als das kosmische Jupiterprinzip und Symbol der Weisheit verehrt. Der Elefant steht für Lichtwesen und für die Meister der Weisheit, weil um Lichtwesen herum keine Unwissenheit herrschen kann.

Der Elefant steht auch für den Klang, dessen Wirkung von Jupiter regiert wird. Der Klang der Klänge ist das Heilige Wort; es wird zweisilbig als OM und dreisilbig als AUM geäussert. A steht für die Energie des ersten Strahls, U steht für die nährende Energie des zweiten Strahls. Wenn wir den zweiten Strahl betonen möchten, so wird AU geäussert – das U wird länger betont und das M des dritten Strahls ist fast unhörbar. Der Klang des Jupiter-Prinzips ist GAM oder KAM; YAM ist der Klang von Saturn. Jupiter bewirkt Ausweitung, während Saturn für Festigung und Kontraktion sorgt. Saturn schränkt das Bewusstsein ein und verdichtet es. Wie Saturn über das Muladhara (Basiszentrum) herrscht, so herrscht Jupiter über das Sahasrara (Kopfzentrum). Der Weg vom begrenzten Zustand zum erweiterten und unbegrenzten Zustand geht von Saturn zu Jupiter. Dabei wird Saturn im Basiszentrum durch Jupiter ersetzt. Wenn Jupiter im Basiszentrum mit dem Klang GAM angerufen wird, ist es, als würde ein Elefant, der in eine kleine Hütte eingesperrt ist, alle Begrenzungen um sich herum zerbrechen und Befreiung finden. Ganesha wird im Muladhara verehrt, so dass die Befreiung des Geistes beginnen kann.

Die Methode des zweiten Strahls

Wenn jemand ein Hindernis auf unserem Weg darstellt, dann ist die Methode des zweiten Strahls, nicht zu kämpfen, denn Kämpfen schafft Auseinandersetzungen und Zwietracht. Stattdessen sollten wir sein Herz ansprechen mit einer herzliche Bitte, dass er uns den Weg freigeben möge. Herzlichkeit hält die Türen offen und breitet die Liebe aus, die in uns ist. Von Meister Kuthumi, dem grossen Meister des zweiten Strahls, gibt es die Aussage: „Jeder Mensch hat ein Herz. Erinnert ihn daran durch eure beständigen Handlungen des guten Willens.“ Wenn ein anderer Mensch unter Hass, Eifersucht und Kritik leidet, brauchen wir diese Dinge nicht aufzunehmen, darauf zu reagieren und auch darunter zu leiden. Stattdessen sollten wir durch ein liebevolles und freundliches Lächeln dem anderen einen Strahl der Liebe senden. So können wir jene besänftigen, die in Hass leben und jenen helfen, die unter ihrem eigenen Stolz und Selbstmitleid leiden.

In der höheren Oktave der Liebe des zweiten Strahls gibt es freien Willen und die Meister der Weisheit respektieren den freien Willen der Menschheit. Sie lassen so viel Freiheit zu, wie jede Seele möchte. Sie sind bereit zu helfen, aber nur, wenn um Hilfe gebeten wird. Sie zwingen ihre Hilfe nicht auf. Unerbetene Hilfe ist Aggression. Oft sagen sie: „Wir können euch nicht helfen, auch wenn wir euch helfen möchten, weil ihr nicht im richtigen Moment um unsere Hilfe gebeten habt.“ Wenn es eine Krise oder ein Unglück gibt, dann ertrinken wir mehr in unserer Krise, und wenn wir nicht um Hilfe bitten. Also wird keine Verbindung hergestellt und die Hierarchie kann uns nicht erreichen. Die Meister sind durch das Gesetz der Liebe gebunden; diese Liebe weiss, was freier Wille ist. Wir denken vielleicht: ‚Was machen die Meister überhaupt?‘ Sie müssen lächeln und warten, bis sie gebeten werden. Also warten sie und wünschen uns alles Gute. Das ist eine Sache, über die wir tief nachdenken sollten. Wir können von Herzen beten, mit dem Herzen.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Jupiter. Der Pfad der Erweiterung. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: The Seven Rays. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )