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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Der sechste Strahl

Der Pfad der Hingabe

Der sechste Strahl

Hingabe ist die Ausrichtung der Persönlichkeit auf die Seele. Hingabe ist ein anderer Name für Integrierung – die Integration der Persönlichkeit mit der Seele und der Seele mit der universalen Seele. In diesen Schritten sollte die Integration vor sich gehen. Ein hingebungsvoller Mensch ist demütig, still und hat die Fähigkeit zu warten. Er ist konsequent und ständig darum bemüht, sich mit der Seele zu verbinden. So baut er die Brücke zwischen DAS und sich selbst als Persönlichkeit. Heute verwenden wir dafür einen anderen Begriff als Hingabe - Jüngerschaft. Jüngerschaft ist nichts anderes als die Praxis im täglichen Leben, sich in jedem Augenblick mit der Seele zu verbinden. Das ist Hingabe; das ist Jüngerschaft.

Ohne uns einer edlen Aufgabe oder einem Dienst zu widmen, können wir nicht emporsteigen. Sich einer edlen Sache zu widmen, ist die Kraft des sechsten Strahls. Der sechste Strahl wird auf Sanskrit Sarvavasu genannt, was als der Pfad der Hingabe bekannt ist. Die Qualität des sechsten Strahls ist das Streben nach einem Ideal. Wenn wir ununterbrochen nach einem Ideal streben, wird dies Tapas genannt, feuriges Streben. Mit Hilfe dieses Feuers können wir emporsteigen.

Viele Esoteriker meinen, dass der sechste Strahl nicht mehr gebraucht wird, da Meister Djwhal Khul in seinen Büchern geschrieben hat, der sechste Strahl sei am Verschwinden. Er meinte damit einen Zyklus von mehreren tausend Jahren und dass der emotionale Teil des sechsten Strahls verschwindet, nicht der sechste Strahl als Ganzes. Unsere Unwissenheit lässt uns glauben, er würde nicht mehr benötigt. Selbst der Sonnenstrahl enthält die Energien des sechsten Strahls. Die Sonne sagt nicht: „Dieser Strahl wird nicht mehr benötigt.“

Die Kontinuität des Strebens in Bezug auf ein Ideal ist nur möglich, wenn der sechste Strahl gut ausgearbeitet ist; er besitzt seine eigene Magie. Der Meister des ersten Strahls, Morya, arbeitet heute mit dem sechsten Strahl, weil die mit einem Ideal verbundene feurige Aspiration nichts anderes ist als der erste Strahl, der durch die Emotionen des Astralkörpers wirkt. Der Aufbau des Willens in hingebungsvollen Menschen ermöglich ihnen, beständig dem Pfad zu folgen und die Schritte schneller zu machen als jemand, der die ganze Zeit mit seinem eigenen Denken kämpft.

In der Terminologie der Vergangenheit sprach man von hingebungsvoller Arbeit. Heute sprechen wir von Konzentration des Denkens. Wenn wir uns einer Arbeit geweiht haben, dann tun wir sie in konzentrierter Weise. Wir machen keine Fehler, vergessen nichts, und man braucht uns nicht immer wieder zu sagen, was wir tun sollten. Mentale Ausrichtung und Konzentration kann nicht zu Menschen kommen, die keine Hingabe und die entsprechende Aspiration haben. Deshalb sind der erste und der sechste Strahl die beste Kombination, um aufzusteigen.

Hingabe, Emotion, Fanatismus

Der sechste Strahl entfaltet seine Kraft besonders auf der Astralebene, der Ebene des Wunsches. Menschen verehren Gott, um ihre Wünsche erfüllt zu bekommen. Doch das ist keine wahre Hingabe. Die Kraft des Wunsches kann sie in verschiedene Richtungen ziehen. Hingabe ist keine Emotion, sondern eine totale Ausrichtung - die Ausrichtung der Persönlichkeit auf die Seele. Emotion ist keine solche Ausrichtung, sie ist wie schmutziges Wasser, während Hingabe wie reines, destilliertes Wasser ist. Destillierte Emotionen sind Qualitäten des Herzens wie Liebe, Zuneigung, Einbeziehung, Magnetismus, Sympathie, Harmlosigkeit …

Rosa ist die Farbe des sechsten Strahls und sie gehört zur Astralebene. Rosa wirkt sich günstig auf das Nervensystem aus; sie hilft, emotionale Energien zu besänftigen und Ausgeglichenheit wiederherzustellen. Die Farbe Rosa beruhigt und Silber stellt Ordnung wieder her. Die Verwendung von Rosen (Blumen) im täglichen Leben und Rosentropfen sind hilfreiche Mittel gegen Depressionen.

Zu den negativen Qualitäten einer Persönlichkeit des sechsten Strahls gehört, dass sie eine Ideologie vertritt, auf einen Standpunkt fixiert ist und andere Standpunkte nicht gelten lässt. Sie leidet unter Emotionen und kann fanatisch bis zur Gewalt sein. Hingabe muss freiwillig sein. Wir dürfen sie niemandem aufzwingen. Früher erlegte die Religion den Menschen eine strenge Ordnung auf, die die Seele nicht ertragen konnte. Sie hatte noch keine eigene Struktur, doch die Menschen haben unter dem Druck gelitten. Die alten Strukturen sind jetzt zerbrochen, aber die neuen Strukturen müssen aufgebaut werden, damit die Menschheit sich zu einer höheren spirituellen Kultur entwickeln kann.

Es gibt viel religiösen Fanatismus. Fanatische spirituelle Menschen erschaffen durch ihre Praktiken im Namen Gottes unter den Menschen ständig Konflikte. Religiöse Führer fanatisieren Menschen mit dem sechsten Strahl, statt sie zu einem guten Leben in Frieden zu inspirieren. Die menschliche Geschichte ist voll von Kriegen und Blutvergiessen aus religiösen oder politischen Gründen. Der Unterschied zwischen einem hingebungsvollen Menschen und einem Fanatiker besteht darin, dass der Fanatiker versucht, für sein Konzept der Wahrheit aussen zu kämpfen, während der Hingebungsvolle im Inneren mit seiner Persönlichkeit für das Licht kämpft. Viele Länder werden auch von einem gewissen emotionalen Idealismus regiert, der zu Opfern aus Idealismus führt.

Benötigt wird die positive Seite des sechsten Strahls, um uns von den niederen Einflüssen zu befreien. Hingabe und Einsatz für eine edle Sache im Dienst an der Gesellschaft sind der Schlüssel zur positiven Seite dieses Strahls. Wir sollten uns ein hohes Ziel setzen, dann wird unsere ganze Energie durch den sechsten Strahl erhöht. Dadurch können wir den zweiten Strahl der Liebe-Weisheit erreichen und vom zweiten Strahl aus in die Synthese gelangen.

Wenn wir etwas sehr mögen, arbeiten wir dafür um jeden Preis. Hingabe bedeutet, dass wir die Begeisterung, mit der wir eine Arbeit beginnen, dauerhaft aufrechterhalten. Wenn wir uns einem Dienst zuwenden, so sollte dies nach fünf Jahren immer noch mit demselben intensiven Interesse geschehen wie am ersten Tag. Wenn wir Schuhe kaufen, tragen wir sie am ersten Tag mit viel Interesse; doch auch zwei Jahre später sollten wir noch die gleiche Haltung haben. Dies wird im Okkultismus Hingabe genannt. Die Liebe, mit der wir jede kleine Sache tun, gibt uns die Gegenwart und die Freude des Hier und Jetzt.

Hingabe ist ein fortwährendes Verlangen, sich mit dem Meisterbewusstsein im eigenen Inneren zu verbinden. Krishna sagt in der Bhagavad Gita: „Nur wer voller Hingabe ist, ist geeignet, Wissen zu empfangen.“ Wer Hingabe und Fokus besitzt, dem wird Wissen enthüllt. Durch Hingabe wird das Denken stabilisiert. So führt der sechste Strahl zum Fokussieren der Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit bedeutet, dass wir alles - Dinge, die wir benutzen, unseren Körper usw. - mit viel Achtsamkeit, Liebe und Sorgfalt behandeln. Durch Hingabe wenden wir das Wissen bis in sein kleinstes Detail im täglichen Leben an, und dies führt zu fokussiertem Handeln. Der sechste Strahl hilft uns auch, Interesse am inneren Leben zu entwickeln und inneres Wissen zu empfangen. Dieses Interesse nennen wir Aspiration. Wenn wir wirklich spirituelle Aspiration leben wollen, muss sie in jede unserer Aktivitäten eindringen.

Wissen, das mit Hingabe zum Göttlichen verbunden ist, ist nützlich. Wissen ohne Hingabe schafft Illusionen und ist gefährlich. Jedes Wissen sollte daher mit Verantwortung genutzt werden. Weisheits-Wissen alleine kann sich zu intellektuellen Konzepten kristallisieren und kann zu egoistischer Aktivität führen. Alles was uns zu tun antreibt, sollte kein selbstbezogenes Motiv in sich haben. Wenn eine Gruppe mit dem gleichen feurigen Streben zusammenarbeitet und versucht, in der bestmöglichen Weise zu handeln, mag es absolut gesehen nicht das Allerbeste sein. Aber es ist das Beste von uns, und unsere Persönlichkeit folgt der Seele. Auf diese Weise ist vollkommene Hingabe bei der Arbeit möglich.

Mars, Venus, Jupiter, Neptun

Mars ist der Regent des sechsten Strahls der Hingabe. Feuriges Streben wird durch Mars eingeleitet. Wenn die Arbeit der Transformation vollendet ist, übernimmt Venus die Verantwortung. Venus ist der Herr der reinen Liebe. Durch intelligente Nutzung der Venus-Energie wird der emotionale Gedankenstrom gefiltert. Wenn die Arbeit des Filterns auf dem Strahl der Hingabe vollendet ist, bleibt reine hingebungsvolle Liebe übrig. Jupiter ist die Energie der Synthese, des zweiten Strahls, Liebe-Weisheit. Zunächst weiht Jupiter in die Liebe-Weisheit ein. Er lenkt, Venus führt und Neptun erfüllt diesen Weg. Reine Liebe steht in Beziehung zu Neptun. In der Linie von Neptun stehen Mystik, Musik, und tiefe Meditation. Melodisches Singen ist nichts anderes als Ausdruck des heiligen Klangs OM. OM zu äussern, auf den Nachhall zu lauschen und sich mit Hingabe der tieferen Absicht des Klangs zu widmen, ist ein Prozess der Selbst-Transformation.

Neptun leitet die höheren Funktionen des sechsten Strahls. Er ist der Grossmeister der Mysterien, der Geheimnisse und Ekstasen. Neptun verleiht den Seelen die Erfahrung der Ekstase, die die Umgebung und alles, was objektiv ist, vergessen lässt. Wenn wir gute Musik hören, können wir davon absorbiert werden und die Umgebung vollständig vergessen. Nur die Musik ist da, wir selbst sind nicht mehr da. Krishnas Flötenmusik ist von solch neptunischer Qualität. Seine Musik hebt den Menschen zum Seelengewahrsein empor. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere und Vögel und selbst Pflanzen, Bäume und Flüsse in Krishnas Umgebung wurden in einen Zustand der Seligkeit absorbiert, den wir die Musik der Seele nennen. Neptun ermöglicht dieses Verschmelzen in die selige Erfahrung der einen Existenz - „Ananda“, der ursachenlose Zustand. Für uns ist es noch zu früh, jetzt schon an Neptun-Erfahrung denken. Wir müssen erst die Arbeit mit Venus in unserem individuellen Geburtshoroskop beenden. Neptun gehört zum zukünftigen Programm.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Mars, der Kumara. Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: The Seven Rays. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )