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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Die Sprache

Entwicklung der Sprache

Die Sprache

Die Menschheit ist das vierte Naturreich; wir stehen in der Mitte von sieben Naturreichen. Unter uns befinden sich Mineral, Pflanze und Tier, über uns die Devas, die solaren Devas und die kosmischen Devas. Nur das Menschenreich hat die Sprache als Geschenk bekommen, und das Kehlzentrum ist das vierte Zentrum. Die Sprache konnte sich erst entwickeln, nachdem das Denkprinzip erweckt und die Verstandeskräfte ausgebildet waren.

Nach den Weisheitslehren entwickelte sich das Denkvermögen in der zweiten Hälfte der dritten Wurzelrasse und der ersten Hälfte der vierten Wurzelrasse. Da entstand auch die menschliche Sprache. Vorher bestand sie nur aus Vokalen und einigen Klängen. Die Klänge übermittelten Botschaften aus der intuitiven Ebene, so wie es auch bei den Vögeln und anderen Tieren ist. Die Menschen kommunizierten anfangs mit etwas, was man jetzt als Gedankenübertragung bezeichnen könnte. In den verschiedenen Theologien gibt es Geschichten, in denen heilige Menschen mit Vögeln und auch mit entwickelten Tieren sprachen, z.B. mit Schwänen, Elefanten oder Kühen. Pythagoras sprach mit einem Schwan und auch mit einem Adler. Die Sprache dieser Tiere zu verstehen ist so wie das Verstehen der Sprache in der dritten und vierten Wurzelrasse.

Wir bekamen unser Denkvermögen durch eine Gruppe von Devas, Intelligenzen der Natur, die auch die Söhne des Denkens oder Söhne des Willens und des Yoga genannt werden. Diese Devas kamen, um zu lehren, wie man den Willen benutzen kann, um Erfahrungen in der äusseren Welt und in der feinstofflichen Welt zu machen. Sie gaben uns das Wissen von Klang, Farbe und Symbolen, und sie lehrten den Yogapfad. Die frühen Menschen hatten die Sprache, die ihnen von den Devas gegeben wurde. Diese Sprache ist für alle die gleiche. Der Teil der Menschheit, der sich dem göttlichen Pfad zuwandte, verwendete den Schlüssel des Klangs und des Lichts.

Doch während der Mensch selbstbewusst wurde und seine Intelligenz entwickelte, wandte sich ein Grossteil der Menschheit immer mehr der äusseren Welt zu. Im Laufe der Zeitzyklen stieg sie immer tiefer in die Materie hinab. Die Leidenschaften nahmen zu und die neu erlangten physischen Kräfte wurden missbraucht. Die göttlichen Kräfte, die hauptsächlich die Macht der subtilen Sprache und die Verwendung von mantrischen Klängen umfassten, verschwanden. Die ursprüngliche göttliche Sprache mit der natürlichen Telepathie ging verloren, und die Menschheit entwickelte ihre eigenen Sprachen. Die Menschen der einen Sprache konnten sich nicht mehr mit den Menschen einer anderen Sprache unterhalten. Das ist die innere Geschichte des Turmbaus zu Babel. So wurde der Mensch ein rein Sterblicher, der sich seines Potenzials und seines Ursprungs nicht bewusst war.

Die primitive Menschheit der dritten Wurzelrasse hatte eine Sprache, die aus einzelnen Silben bestand. In der vierten Wurzelrasse wurden die Konsonanten weiter ausgebildet. Konsonanten stellen die Verbindung zwischen Vokalen her. So entstand der klangliche Fluss, der sich zu Sprachen, die Bedeutung übermittelten, entwickelte. Die Zunge war zunächst noch nicht fein genug, um die Sprache fliessen zu lassen und ihr eine dichterische Form zu geben. Zu Beginn der fünften Wurzelrasse erlebten die Sprachen dann den angemessenen Ausdruck, den wir heute kennen.

Die ursprüngliche Sprache der Devas ist jetzt die geheimnisvolle Sprache der Eingeweihten. Aus ihr entwickelten sich das Sanskrit, das ‚Deva Basha‘, Sprache der Engel genannt wird, und dann die anderen Sprachen der fünften Wurzelrasse. Im Sanskrit hat jeder Name seine Qualität, und seine Weisheit ist im Namen selbst enthalten. Die alten Sprachen hatten für jedes Wort eine Bedeutung, die Hinweis gab, wie diese Qualität manifestiert werden kann.

Vierfältige Sprache

Wenn wir den Redefluss beobachten, entdecken wir, dass beim Sprechen das Klangmuster durch vier Organe wirkt. Wir gebrauchen die Zunge, den oberen und den unteren Gaumen und die Kehle. Auch die Sprache ist vierfältig, und die vierfältige Sprache tritt durch diese vier Organe hervor. Zuerst haben wir einen Zustand ohne Gedanken; das ist der Zustand der Existenz. Ohne zu existieren können wir keine Gedanken empfangen. Einen Gedanken zu empfangen ist der zweite Schritt; er geschieht auf der Grundlage unserer bewussten Existenz. Beim dritten Schritt bekleiden wir den Gedanken mit einer Sprache. Und beim vierten Schritt sprechen wir ihn aus. Durch vier Schritte tritt die Sprache hervor. Es ist die vierfältige Existenz des Wortes oder des Klanges. Ehe das Wort als Gedanke hervorkam, war es nur bei uns. Später haben wir ihm ein Kleid gegeben, das Kleid der Sprache. Dann haben wir es in die äussere Welt gestellt. Der erste Schritt lautet daher: Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Die Saat wird zu einem Gedanken, der Gedanke erlangt Sprache, und die Sprache wird ausgesprochen. Beim Sprechen geschieht eine ununterbrochene Schöpfung. Dies wird erkannt, wenn wir uns im Zuhören üben.

Wenn jemand redet und wir dabei genau zuhören, können wir den Kern seiner Aussage erfassen. Da wir den Kern des Gedankens verstehen, können wir die Umkleidungen der vielen Worte weglassen. Wenn wir dann sprechen, können wir direkt auf den Punkt kommen. Dieses Zuhören beim Sprechen, auch während wir selbst sprechen, ist der wesentliche Schritt in die Richtung telepathischen Verstehens. Eine der Weissagungen bezüglich des Wassermannzeitalters ist, dass wenn die Menschheit fortschreitet, sie wieder immer mehr ins Deva-Reich hineinwächst. Das heisst, wenn sie höhere Einweihungen nimmt, dann wird die Sprache aufhören. In den höheren Bereichen gibt es kein Sprechen, nur telepathische Kommunikation - Kommunikation durch den Blick oder durch eine Geste. Daher wird von fortgeschrittenen Menschen das Schweigen hoch geschätzt.

Sprache und Klang

Jede Sprache hat eine Kraft hinter sich, vor allem die klassischen Sprachen. Die Sprache enthält in sich Leben als Klang. Der Klang drückt Leben aus; Leben drückt sich als Klang aus. Daher kann Sprache energetisieren oder devitalisieren. Je mehr wir konstruktive Gedanken, Sprache und Handlungen pflegen, desto mehr verbinden wir uns mit der zugehörigen Stärke, und nicht-wünschenswerte Aspekte verschwinden langsam. Eine Sprache, die manipuliert, kritisch ist oder urteilt, führt zu einer Verminderung der Lebenskräfte und wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit aus. Dasselbe gilt für die Gedanken. Wir sollten den Raum, die Akasha, nicht durch bedeutungsloses Reden verunreinigen, auch nicht durch kritisches und urteilendes Sprechen. Wir dürfen andere nicht durch Worte manipulieren oder verletzen. Eine Verletzung durch Worte kann tiefer gehen als körperliche Verletzungen.

Vedische Rezitationen, Singen von Mantren und Äussern von OM helfen, die Mentalebene zu reinigen. Dies ermöglicht, Gedanken guten Willens zu empfangen, die von höheren Ebenen übermittelt werden. So beleben rechtes Denken, rechtes Sprechen und rechtes Handeln den Ätherkörper und ermöglichen den Aufstieg der Seele. Wenn wir mit heiligen Klängen arbeiten, fallen die nichtheiligen Äusserungen weg.

Wie ein Gedanke durch Sprache eingekleidet wird, so wird der Klang durch Silben eingekleidet. Der entsprechende Klang sollte durch die richtige Silbe ausgedrückt werden. Unangemessenes Aussprechen führt zu verzerrten Ergebnissen. Deshalb gibt es sechs Vorschriften bezüglich der richtigen Äusserung:

Sprecht die Silbe so aus, wie sie beabsichtigt ist. Verlängert sie nicht, wenn es nicht erforderlich ist. Verkürzt sie nicht über das hinaus, was notwendig ist. Verschluckt nichts. Das heisst, einen bestimmten Klang in einem Wort nicht auszusprechen. Sprecht auch nicht hastig. Das heisst: Geratet nicht ins Schwanken, während ihr sprecht und sprecht nicht aus Angst oder mit unreinem Denken. Sprecht jeden Klang mit einer Absicht aus. Dann geschehen die entsprechenden Umwandlungen im Körper.

Das Potential des Klanges ist die Grundlage der Schöpfung. Der Klang kann uns erheben, aber auch zerstören. Saatklänge und Mantren, die durch eine sehr reine Kehle richtig ausgesprochen werden, manifestieren Dinge. Durch richtiges Intonieren können wir wieder die Herrlichkeit des Sprechvermögens und die Fähigkeit entdecken, weisse Magier zu sein. Die Kehle ist das Zentrum, das die niederen Zentren, die Zentren unter dem Zwerchfell, neu aufbaut. Die Kehle ist das Zentrum für alle magische Arbeit; und deshalb müssen die Äusserungen richtig sein.

Übermittlung der Gegenwart

Jede Seele ist ein Lichtwesen, und wenn sie spricht, scheint Licht hervor. Die Weisen führen ihre Zuhörer von der Unordnung zur Ordnung und ermöglichen Erleuchtung. Die meiste Erleuchtung auf dem Planeten geschieht durch die Lehrer-Schüler-Beziehung. Der Lehrer arbeitet mit Hilfe der Kehle. Ein wahrer Lehrer ist nicht jemand, der Weisheitskonzepte erklärt, sondern seine Worte übermitteln seine Seele. Das wird von den Zuhörern als GEGENWART wahrgenommen. Viele sagen dann: „Wir haben durch seine Lehre viele Antworten erhalten.“ Dies geschieht durch die Verbindung von Seele zu Seele, wenn durch die Lehre die Seele hindurchkommt. Die Übermittlung von Information ist etwas anderes als die Übermittlung der Seele. Wenn es von Seele zu Seele fliesst, wird die Essenz aufgenommen und beginnt zu arbeiten. Darum sagen die Meister der Weisheit, dass die Lehren, die wir empfangen, tief in die Seele eingehen. Sehr viel später werden sie sich von innen her entfalten, auch wenn wir ihre wohltuende Wirkung nicht sofort spüren. Der Lehrer weiss, was er sät. Eines Tages wird sein Same aus der Seele über Buddhi in die Mentalebene aufkeimen. So verläuft esoterisches Unterrichten, das sich von anderem Unterrichten unterscheidet.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Mantren. Bedeutung und Anwendung / Div. Seminarnotizen. Dr. E. Krishnamacharya: Die sieben Schlüssel. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster ( www.kulapati.de )