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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Bruderschaft

Umwandlung der Persönlichkeit

Bruderschaft

Wenn jemand sein Leben gut geordnet hat - eine gute finanzielle Grundlage, eine gute Familie, gesellschaftliche Anerkennung, einen Platz in der Gesellschaft mit einem guten Beruf und Arbeitsplatz -, dann ist dies gewiss ein äusserer Ausdruck einer gut organisierten Persönlichkeit. Es ist aber kein Mass, mit dem die Meister der Weisheit messen. Ihr Mass ist, inwieweit wir mit einer kompetenten und gut organisierten Persönlichkeit für das umgebende Leben bedeutend sind. Unsere Entwicklung kann nicht am eigenen Wissen und der eigenen Kompetenz gemessen werden. Sie kommt durch unser Wachstum an Liebe für die Umgebung und die Mitmenschen zum Ausdruck und durch den Umfang, in dem wir uns für das Wohl unserer Umgebung einsetzen.

Nach dem Verständnis der Meister der Weisheit bedeutet Wachstum die Entwicklung von der Persönlichkeit zur liebevollen Unpersönlichkeit. Die Hierarchie interessiert sich für Persönlichkeiten, die sich Wissen und Rhythmus angeeignet haben und die ihre Fähigkeiten für das Wohlergehen des umgebenden Lebens anbieten. Sie werden als Übermittler von Licht betrachtet. Wenn wir unpersönlich sind, wird unsere Persönlichkeit transparent. Das Göttliche verleiht uns Fähigkeiten, Wissen und das entsprechende Licht, damit wir sie in die Umgebung einbringen. Wenn wir nur auf uns selbst ausgerichtet sind, personalisieren wir das Licht, das zu uns kommt. Wir personalisieren auch unser Wissen und unsere Fähigkeiten. Dies ist Eigennutz; wir arbeiten für unseren eigenen Nutzen.

In jeder Inkarnation haben wir neue Körper, aber die Persönlichkeiten bleiben über lange Zeit gleich. Ein Eingeweihter weiss genau, wie wir unter gegebenen Umständen reagieren werden. Durch unsere Persönlichkeiten unterscheiden wir uns voneinander. Solange die Persönlichkeit nicht weich, anpassungsfähig und formbar wird, auf die Seele ausgerichtet ist und das Licht übermittelt, können wir nicht in die Gemeinschaft der Bruderschaft der Seelen eingehen. Unsere Persönlichkeit wird langsam umgewandelt, wenn wir uns um die Belange, das Leiden und die Not anderer kümmern und wenn wir dienen, ungeachtet dessen, ob es für uns bequem oder und uns Spass macht, ob wir dadurch etwas gewinnen oder verlieren. Wir leben den Geist von Bruderschaft und Liebe, indem wir uns um andere Wesen kümmern.

Wenn wir dem Licht näherkommen, nehmen unsere Unvereinbarkeiten ab. Von Meinungsverschiedenheit gelangen wir zur Übereinstimmung und Freundschaft. In Liebe, Freundlichkeit und Bruderschaft ist keine Ablehnung enthalten. Freundlichkeit und Freundschaft sind Schlüssel zur Bruderschaft und sie machen Freude. Wir brauchen nicht nach Freude suchen, denn wer freundlich ist, ist voller Freude. Maitreya legt uns nahe: „Entwickelt universale Freundschaft und Freundlichkeit.“

Streben nach Brüderlichkeit

Brüderlichkeit ist ein viel strapaziertes Wort. Es wird mehr benutzt als praktiziert und es wird auch oft falsch benutzt. Zwischen natürlichen Brüdern gibt es kaum Brüderlichkeit, und für die Gruppen bleibt Brüderlichkeit meist nur ein Konzept und ein Ideal, das weit davon entfernt ist, verwirklicht zu werden. Solange in einer Gruppe Vorlieben und Abneigungen fortbestehen, kann es keine Brüderlichkeit geben. Mit den folgenden Fragen können wir prüfen, ob wir in unserer Gruppe brüderlich sind und geeignet sind, Teil einer Bruderschaft zu sein:

Kritisieren wir andere Mitglieder hinter ihrem Rücken? Geben wir anderen Rat in Bezug auf die Gruppenaktivitäten? Lassen wir andere unsere Handlungen nachvollziehen? Tadeln wir andere oder sprechen wir etwas aus, um Fehler und Missverständnisse zu beseitigen? Zweifeln wir an unseren Mitmenschen? Sind wir bereit zu kooperieren? Verteidigen wir unsere Kollegen und unterstützen wir sie in der Gesellschaft?

Wenn wir den Erwartungen nicht entsprechen, ist es ratsam zu überlegen, wie wir unsere Haltungen umwandeln können, statt die Lehren der Hierarchie für uns anzupassen. Die Lehren sind alle miteinander verwoben. Wenn wir versuchen, etwas zu eliminieren, was uns unangenehm ist, werden auch die anderen Lehren eliminiert. Alle Lehren sind nur eine; sie sind nur scheinbar viele. Sie sind wie Perlen einer Kette; wenn wir eine Perle herausschneiden, fallen auch die anderen Perlen herunter.

Bruderschaft und Gruppen

Als Mitglieder einer Gruppe müssen wir nach Brüderlichkeit streben und unsere persönlichen Ansichten dem Gemeinwohl unterordnen. Brüderlichkeit ist der höchste Zustand eines Menschen, der im wahren Sinne kultiviert ist, und sie ist der erhabenste Aspekt der Hierarchie. Die Hierarchie steht als grosse Kraft hinter uns, wenn wir nach Brüderlichkeit streben und bereit sind, unser Selbst im Dienst zu vergessen.

Der Grad unseres Bewusstseins wird auch an unserer Fähigkeit gemessen, eine Gruppe zu bilden, sie zusammenzuhalten und eine Gruppenaktivität zu leiten, bei der eine Arbeit guten Willens verwirklicht wird. Wenn eine Gruppe gebildet wird und eine Gruppenarbeit entworfen und gemeinsam durchgeführt wird, wird dies 'Weisse Magie' genannt. Durch eine gemeinsame Arbeit der Gruppenmitglieder wird das Seelenbewusstsein viel besser erfahren. Deshalb braucht es heute mehr und mehr die Verbindung mit anderen Menschen und das Verständnis, dass der andere niemand anderes ist als der Bruder. Dies ist Bruderschaft. Wenn wir selbst innerhalb einer kleinen Gruppe keinen Geist von Brüderlichkeit spüren, wie können wir dann an die Bruderschaft der Menschheit denken?

Die menschliche Bruderschaft entsteht, wenn wir empfinden: ‘Ich bin ein Mensch, du bist ein Mensch und wir sind alle eins’. Sie entsteht dadurch, dass wir uns mit allen, ohne Ausnahme, brüderlich verbinden und anderen Menschen beistehen. Wer dieser Verpflichtung nachkommt, wird in der subtilen Welt geehrt. Menschliche Brüderlichkeit oder universelle Brüderlichkeit ist dann eine Realität, wenn wir die Wahrheit der den Formen innewohnenden Göttlichkeit bezeugen.

Um Bruderschaft in einer Gruppe zu leben, sollten wir anfangen, als Seelen zu wirken, nicht als Persönlichkeiten. Die Fähigkeit, sich auch in einer Gruppe von 20, 30 oder mehr Personen als Seelen zu verbinden, ist entscheidend und ebenso wichtig wie ein erforderliches Wissen.

Um als Gruppe rechte menschliche Beziehungen herzustellen, benötigen Sinn für guten Willen, eine Vision der rechten Beziehungen und eine lebendige Organisation. Die Vision richtiger Gruppenziele und Gruppenbeziehungen führt zur entsprechenden Organisation. Sie führt zur Verbindung der Gruppe mit anderen Gruppen und zur Verschmelzung mit dem grösseren Ganzen. Es spielt keine Rolle, ob wir es Bruderschaft oder anders benennen, es geht um Verbesserung des Allgemeinwohls.

Manche Leute entwickeln das Gefühl, eine Gruppe sei 'ihre' Gruppe. In dieser Illusion weiten sie ihre Besitzgier auf ihre Gruppe aus. Dieses Verständnis ist durch Einbeziehen zu erweitern. Es gibt nur eine Gruppe, und sie besteht aus allen Lebewesen. Es gibt eine gemeinsame Grundlage für alle Wesen, die „Existenz“, die „Bruderschaft aller Wesen“.

Jüngere und ältere Brüder

Die Bruderschaft ist eine Realität. Es ist eine Wahrnehmung und eine Erkenntnis, die nicht besonders zustande gebracht werden muss, sondern sie widerfährt uns. Die Existenz und das Bewusstsein sind das Fundament unseres Daseins. Die Existenz ist der Vater, das Bewusstsein ist die Mutter. Wir alle haben denselben Vater und dieselbe Mutter. Darin gründet die universale Bruderschaft, die Bruderschaft der Wesen. Alle Wesen sind eins, doch die Ebenen des Gewahrseins sind verschieden. Daher gibt es in der Bruderschaft entsprechend dem Bewusstseinsstand ältere und jüngere Brüder.

Tiere, Pflanzen und Mineralien werden als unsere jüngeren Brüder betrachtet. Wir sollten uns ihnen gegenüber brüderlich verhalten, das heisst achtsam zu sein, Sorge für sie zu tragen und sie nicht auszubeuten, um unsere Wünsche zu erfüllen. Auch unter den Menschen gibt es Ältere und Jüngere und dies wird durch den Bewusstseinsstand entschieden. Besonders jenen Menschen gegenüber sollten wir mitfühlend sein, die hinsichtlich ihres Gewahrseins jünger sind.

Die Meister der Weisheit und die Devas der planetarischen, solaren und der kosmischen Ebene werden als die älteren Brüder gesehen. Ihnen gegenüber nehmen wir die Rolle des jüngeren Bruders ein, der sie achtet und ihnen Respekt erweist. Bruderschaft entsteht dadurch, dass wir uns mit allen, ohne Ausnahme, brüderlich verbinden. So bauen wir rechte Beziehungen zu den jüngeren und älteren Brüdern auf.

Um rechte Beziehungen zu Menschen, Tieren und Pflanzen zu entwickeln, können wir mit kleinen Dingen beginnen. Wenn wir uns unseren Pflanzen zuwenden und ihnen selbst Wasser geben, statt andere damit zu beauftragen, entwickelt sich viel Liebe in uns. Eine bewusste tägliche Zusammenarbeit mit allen Wesen wird uns zur Erfüllung führen. In diesem Zustand empfinden wir in der Essenz keinen Unterschied zwischen einer Form des Seins und einer anderen.

Die Weisse Bruderschaft

Das ist die weisse Bruderschaft, die bei allen Handlungen das allgemein Gute beabsichtigt. Nur der Geist der Brüderlichkeit ermöglicht den Kontakt mit der weissen Bruderschaft. Das, was wir tun, sollte allen gegenüber fair sein. Dies wird das eine Gesetz genannt. Es regiert über alle Gesetze der Natur und über uns, wenn wir im Zustand des Gleichgewichts die Verbindung mit der einen Energie bewahren, die in uns allen lebt.

Als Wahrheitssucher erwacht in uns die spirituelle Vision von dem, was vor uns liegt. Wir können unsere Brüder erkennen, die werdenden Brüder und auch die neu Hinzukommenden. Unsere spirituelle Intuition wird uns Gedankenformen erschaffen und mit spirituellem Willen füllen lassen, die beständig und über lange Jahre inspirieren, sogar nachdem wir das Physische verlassen haben. Unsere schöpferische Tätigkeit stimmt langsam mit dem allgemeinen Plan der weissen Bruderschaft überein. „Hart und ohne Unterlass ist die Arbeit“, sagt Meister Djwhal Khul. Mit der dritten Einweihung haben wir gelernt, mit dem Plan der Hierarchie zusammenzuarbeiten.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Die Lehren von Sanat Kumara; div. Seminarnotizen. Edition Kulapati, Deutschland (www.wtt-de.org/edition-kulapati).