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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Mut

Mut entwickeln

Mut, Nicholas Roerich

Ein Küken wächst im Schutz der Eierschale heran. Wird die Schale zu früh aufgebrochen, kann das Küken nicht überleben. Seine ersten Versuche, die Schale aufzubrechen, sind nur halbherzig und schwach. Erst wiederholtes Bemühen lässt den nötigen Willen und Mut aufkommen, die Schale zu zerbrechen und in ein grösseres Leben einzutreten.

Instinkte, die aus Erfahrungen früherer Zeiten entstanden sind, geben Menschen und Tieren einen notwendigen Schutz. Aufgrund des Instinkts der Angst beschützen sie ihren Nachwuchs, sie wehren sich oder fliehen vor ungewohnten Elementen in der Umgebung. Neuen Situationen gegenüber sind wir meist zurückhaltend, gehemmt und zögerlich, doch wenn ein innerer Impuls uns antreibt, gehen wir über unsere Unsicherheit und Angst hinaus. Sobald dieser Impuls stärker wird, entwickeln wir Willen und Mut, überwinden alte Gewohnheiten und lassen uns auf Wagnisse und Experimente ein. Solange wir uns nicht trauen, etwas Neues zu versuchen, wachsen wir nicht in ein grösseres Licht des Verstehens hinein.

Die innere Reise zum Licht ist voller Hindernisse; diese Hindernisse zeigen sich als unsere unerwünschten Charakterzüge: Illusionen, Stolz und Vorurteile, Gier und Verlangen, eine besitzergreifende Haltung, unkontrollierbarer Zorn. Als spirituelle Aspiranten müssen wir bereit sein, nach und nach all unsere unerwünschten Eigenschaften zu opfern. Für die Transformation ist es hilfreich, uns ein Ideal zu setzen und danach zu streben. Standhaft und mutig bei unserem Ziel zu bleiben, verleiht uns Inspiration.

Inspiration ist ein göttlicher Impuls, der gehegt, genährt und bei Bedarf gelenkt werden muss. Es reicht jedoch nicht aus, inspiriert zu sein, um den spirituellen Weg zu gehen und den Meistern der Weisheit zu dienen. Solange wir über die Weisheitslehren nur lesen und sprechen, ohne an uns zu arbeiten, bleiben wir unpraktische Wanderer. Wir müssen keine Helden sein noch die Eigenschaften von Helden haben. Wenn wir unser Bestes einbringen, werden wir eher ein Held sein, wie wenig dieses Beste auch sein mag.

Um den spirituellen Pfad zu gehen, ist Mut erforderlich. Dieser Mut entsteht durch feuriges Streben. Feuriges Streben ist nichts anderes als selbsterzeugte Kraft, um den Weg zum Geist zu beschreiten. Die wahre Quelle des Muts ist der innere göttliche Funke. Er entzündet das feurige Streben und verleiht uns den Mut und die Bereitschaft, ohne zu zögern uns ganz für den Plan anzubieten. Geschichten von aussergewöhnlichen Menschen, die Tapferkeit und Mut gezeigt und hohe Ziele erreicht haben, inspirieren und können das verborgene Feuer entfachen. In den Schriften gibt es zahlreiche Geschichten von Eingeweihten, die mutig Göttlichkeit zum Ausdruck gebracht haben. Diese grossen Seelen sind zu einem Vorbild für das Streben vieler Menschen geworden.

Die Wahrheit leben

Helena Blavatsky ist eine der wahren Eingeweihten, die Zugang zu den sichtbaren und unsichtbaren Welten hatten. Mit Hilfe der vedischen Schlüssel der Weisheit konnte sie okkulte Schriften und subtile Wissenschaften verstehen, wie die Wissenschaft der Astrologie und der Zeitzyklen. Sie hatte den Mut, die Wahrheit in ihrer ursprünglichen Form auszusprechen und Dogmen des Ostens und des Westens zu zerstören.

Um durch die subtilen Ebenen der Schriften hindurchsehen und die zugrundeliegende Wahrheit erkennen zu können, sind Reinheit und die Qualitäten des Herzens, der Liebe und des Mitgefühls erforderlich. Bei Menschen mit einem grossen Intellekt funktionieren die Schlüssel der Weisheit nicht, und die subtilen Wahrheiten werden für Illusionen halten. Ohne eine innere Führung und ohne einen höchst verfeinerten Charakter, landen diese Menschen bei ihren Forschungen in Konzepten der Wahrheit und nicht in der Wahrheit. Blavatsky gab die Botschaft: „Es gibt keine Religion, die höher ist als die Wahrheit“; es ist ein Spruch aus den Veden. Meister EK sagte: „Bitte erschafft keine Religion nach mir“. Auch eine spirituelle Organisation ist nur eine Einrichtung, um die Wahrheit auszudrücken und die Arbeit zu organisieren.

Nur wenn wir mutig das Gefühl der Grenzen von Religion, Hautfarbe und Ethnie überschreiten und in der Lage sind, die gleiche Existenz im Menschen, im Tier und in der Pflanze zu spüren, dann haben wir die Wahrheit erkannt und haben Mitgefühl entwickelt. Nur durch Mitgefühl, Opfer und Einssein mit anderen Wesen können die überirdischen Ebenen des Bewusstseins erschlossen und die in den Tiefen des Inneren verschlossenen Kräfte freigesetzt werden.

Blavatsky, wie auch andere Eingeweihte, wurde stark kritisiert und angegriffen. Jünger müssen viel Unverständnis und Kritik aushalten können. In unserer Gesellschaft ist Kritik eine weit verbreitete Reaktion auf jede nur denkbare Handlung. Aus Angst vor Kritik fangen viele wohlmeinende Personen erst gar nicht mit Handlungen guten Willens an. Wenn wir davon überzeugt sind, dass das, was wir tun, dem allgemeinen Wohl dient, müssen wir die Angst vor der gesellschaftlichen Meinung überwinden. Daher sagte Madame Blavatsky in den „Goldenen Stufen“, dass auf dem Weg der Wahrheit mutiges Erdulden persönlicher Ungerechtigkeit erforderlich ist. Wir brauchen den Mut, durch unser Tun zu zeigen, was wir für gut halten. Nur Freundlichkeit und Gutsein reichen nicht.

Wille, Mut, Wissen und Verschwiegenheit sind die vier wesentlichen Eigenschaften eines echten Aspiranten. Dankbarkeit, selbst für kleine Taten der Zusammenarbeit, ist eine grundlegende Eigenschaft für ein Leben des guten Willens. Auf Kritik zu hören, entmutigt uns beim Handeln. Wenn wir mit gutem Willen weitermachen, kommt eine Gruppe zusammen. So kann die Arbeit verstärkt werden, um alle zum Handeln zu bewegen.

Die Opferbereitschaft von Shambala

Blavatsky erleuchtete die gesamte Menschheit durch ihre Arbeit. Sie entdeckte viele geheime Höhlentempel und offenbarte das dort aufbewahrte Wissen. Mit viel Mut erwähnte sie in ihren Schriften auch diskret das Dorf Shambala und erklärte, dass alle Mitglieder von Shambala Personen mit Lichtkörpern sind. Sie ermutigte Menschen, sich zu transformieren, um einen subtilen goldenen Körper zu entwickeln, so dass sie Shambala erfahren und mit den Energien von Shambala zusammenarbeiten können. Inspiriert durch die Lehren von Blavatsky konnten sich auch Alice A. Bailey und Nicholas Roerich mithilfe ihres Willens und ihrer SelbstTransformation mit Shambala verbinden. Während Alice A. Bailey Shambala als die spirituelle Wahrheit der Erde beschrieb, gab Nicholas Roerich eine visuelle Darstellung von Shambala, und den mit Shambala verbundenen Wesen. Ihm wurden viele Wunder des Lebens und des Lichts offenbart. Er hatte das Darshan (Vision) von Gruppen von Lichtwesen und konnte physisch die legendären Gestalten des Himalayas erleben. Für alle, die nicht wissen, was Opfer bedeutet, ist Shambala nicht vorstellbar und im Grunde unerreichbar. Wer sich umfassend einem edlen Ziel weiht, kann im Licht der Opferbereitschaft von Shambala stehen.

In Bezug auf Shambala gibt es viel Verblendung. So sehr sich die Adepten auch bemühen, die Schüler aus der Verblendung herauszuholen, es gelingt ihnen nicht. Die Menschheit neutralisiert die guten Bemühungen der Hierarchie und Shambala wagt es nicht, weitere Lehren zu vermitteln; der klägliche Zustand des bereits Übermittelten hält sie davon ab. Einheit ist das Schlüsselwort der Hierarchie, während die Menschheit damit beschäftigt ist, diese Einheit aufzulösen. Die Bewohner von Shambala führen wirksame Meditationen durch, um die negativen Gedanken aus der Welt zu neutralisieren, die den allgemeinen Fortschritt der Welt behindern.

Mut zu gutem Willen

Viele Menschen fürchten sich sehr vor der Zukunft, und das wird auch durch Banken und Versicherungen kommerziell ausgenutzt. Die Unsicherheit entsteht aus der Angst, dass in der Zukunft irgendetwas geschehen könnte. Man kann sich heute gegen viele Dinge versichern, aber den Ablauf von Ereignissen können wir nicht vermeiden. Auf dem spirituellen Weg müssen wir eine Wahrheit des Lebens akzeptieren: Was wir gesät haben, das werden wir ernten. Alles steht unter dem Gesetz des Meisters, den wir die Zeit nennen. Nichts kommt zu uns, ohne dass wir in der Vergangenheit etwas dafür getan haben. Das zu erkennen, ist der Mut, den wir brauchen. Die grossen Yogis kümmern sich nicht um das Morgen, sondern um das Heute, weil sie wissen: „Was auch immer ich vorher getan habe, das wird jetzt zu mir kommen.“

Wir sollten den Pfad mit Mut und Vertrauen in uns selbst gehen. Täglich etwas in den Weisheitslehren zu lesen, bedeutet, Inspiration zu tanken. Durch die Lehren atmen wir frische Gedanken der Begeisterung und Freude. Wenn die Flamme brennt, beginnen wir, über uns hinauszuwachsen.

Der Weg zum Geist, zur Wahrheit, zum Licht ist für die Mutigen, aber nicht für die Ängstlichen. Reden bringt uns auf dem Pfad nicht weiter. Wir können Menschen nicht durch unsere guten Reden inspirieren, sondern nur durch gute Taten. Wenn wir einem Menschen wirklich geholfen haben, ohne irgendwelche Erwartungen zu hegen, dann geht dies nicht vergessen. Es gibt eine okkulte Aussage: „Jeder Mensch ist im Herzen gut. Erinnere ihn durch deine guten Taten, nicht durch deine guten Reden.“ Mögen wir genügend Vertrauen und Mut haben, den guten Willen im täglichen Leben zu verbreiten.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Shambala. Div. Seminarnotizen. Dhanishta Publications, Visakhapatnam, India (www.aquariusbookhouse.com)