von Dr. Ekkirala Krishnamacharya Buchvorstellungen zu allgemeinen Themen

Heute soll ich über „Liebe, die Kraft des Lebens“ sprechen. Jeder von uns hat eine Vorstellung von der Liebe, so wie jeder von uns eine Vorstellung von der Schönheit hat. Laut Pythagoras gibt es niemanden auf dieser Welt, der keine Vorstellung von Schönheit und Liebe hat. Nach Ansicht einiger großer Dichter wie Shelley und Keats sind Liebe und Schönheit mit der Wahrheit gleichzusetzen. Nach den ältesten Schriften Indiens, den Veden, entspringt die gesamte Schöpfung aus dem Gleichgewicht, das Liebe oder Schönheit genannt wird und auf der Ebene des Gleichgewichts existiert.

Jeder hat seine eigene Störung des Gleichgewichts und versucht, das verlorene Gleichgewicht wiederherzustellen, und die Reise durch die Lebenszeit ist das Bemühen, das verlorene Gleichgewicht wiederherzustellen. Einige Menschen können das, was sie verloren haben, erkennen und wiederfinden, bevor sie diesen physischen Körper verlassen, und so die Liebe in ihrer ursprünglichen Form genießen; die Schönheit und die Wahrheit in ihrer ursprünglichen Form. Aber manche Menschen sind so ruhelos, dass sie dies jeden Augenblick verpassen. Sie sind sehr ruhelos, wenn es darum geht, das Glück der Schönheit und der Liebe zu erreichen, und ihre Rastlosigkeit, um glücklich zu sein, führt dazu, dass sie das Glück, das sie sich wünschen, verpassen. Das Verlangen und der Wunsch, glücklich zu sein, ist das Einzige, was uns das gewünschte Glück vermissen lässt. Je mehr wir uns Glück wünschen und je rastloser wir nach Glück streben, desto rastloser sind wir und desto weniger können wir glücklich sein.

Wenn dieses Spiel einmal verstanden ist und ein Mensch die Leichtigkeit und den Komfort des Wissens erlangt, was Liebe, was Wahrheit und was Schönheit ist, beginnt er in der Liebe zu leben. Sein Leben wird zum Glück. Statt zu versuchen, Glück mit anderen Dingen wie Geld oder Besitz oder Arbeit oder Geschäft zu kaufen, beginnt er zu wissen, dass alles durch Liebe gekauft werden kann und nichts Liebe kaufen kann. Liebe ist Glück. Glück ist ein so wertvolles Gut, dass alles, was wir in der Welt erreichen, niedriger ist als die Liebe, und jeder Versuch, Liebe mit etwas anderem zu kaufen, scheitert. Die Menschen versuchen, Glück mit Geld zu kaufen, und vergessen dabei, dass Geld nur dann zum Glück beiträgt, wenn sie selbst glücklich sind. Alles, was der Mensch auf dieser Erde erreicht, hat nur dann eine Bedeutung und einen Sinn, wenn der Mensch glücklich ist.

Wenn jemand denkt, dass etwas wertvoller ist als Glück, verliert er das Glück und das Leben ist etwas anderes als Glück. Denn das, was wir Glück nennen, ist nichts anderes als das, was wir Liebe nennen. Jeder hat seine eigene Vorstellung von Liebe, so wie jeder seine eigene Vorstellung von Schönheit und Glück hat. Aber das Verständnis von Liebe hängt vom Konzept ab, so wie das Verständnis des Himmels von dem Fenster abhängt, durch das wir den Himmel betrachten. Wir sind in unserem Körper, so wie wir in unserem Haus sind. Wir blicken durch diesen Körper in die äußere Welt, so wie wir durch unser Fenster blicken. Wir haben hauptsächlich fünf Fenster. Das sind das Gehör, das Sehen, der Geruchssinn, der Geschmackssinn und der Tastsinn. Durch diese fünf Fenster blicken wir auf die äußere Welt, die wir Objektivität nennen, so wie wir durch eines der Fenster unseres Hauses in den Himmel schauen.

Jeder kann diesen Himmel durch sein eigenes Fenster sehen, aber die Dimensionen des Himmels hängen von den Dimensionen des Fensters ab. Diejenigen, die ein enges Fenster haben, werden einen engen Himmel sehen. Diejenigen, die breitere Fenster haben, haben einen breiteren Himmel. Das ist nur der Himmel, wie er durch das Fenster gesehen wird, und nicht der Himmel an sich. Jeder von uns betrachtet die Liebe nach seinem eigenen Konzept, und es ist das, was wir verstehen, was wir erleben, aber wir erleben nicht das, was da ist. Wenn ich euch zehn Jahre lang sehr gut kenne, kenne ich euch nur durch mein Verständnis, aber ich kenne euch nicht nach eurem Selbst. Jeder von uns existiert in dieser Selbstkonditionierung, und entsprechend dieser Selbstkonditionierung ist das, was wir um uns herum in dieser Welt sehen, nicht das, was in Wahrheit da ist, sondern das, was wir wissen, wie es um uns herum ist. Es gibt einen großen Unterschied zwischen diesen beiden. Was um uns herum ist, ist etwas anderes als das, was wir kennen.