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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Periodizität

Existenz und Bewusstsein

Periodizität

Die reine Existenz ist ewig. Sie ist die Grundlage für alles, was geschieht. Wir sind Existenz, doch wir denken normalerweise an viele andere Dinge, aber nicht an die Existenz. Man muss uns nicht sagen, dass wir existieren; kein Glaube daran ist erforderlich. Wir existieren einfach ewig als eine Einheit der Existenz. Wir existieren auch unabhängig von unserem Bewusstsein der Existenz. Am Morgen kommen wir ins Bewusstsein, und wenn wir nachts schlafen, geht das Bewusstsein wieder in die Existenz über. Wir sind Existenz und wir erlangen periodisch Bewusstsein.

Das Bewusstsein tritt aus der Existenz, aus uns, hervor, und genauso ist es mit dem Bewusstsein im Universum: Das universale Bewusstsein tritt periodisch aus der Existenz in Erscheinung und leitet eine Schöpfungsperiode. So kommt die Existenz als Bewusstsein hervor. Dieses Bewusstsein ist eine Ausstrahlung der Existenz; wir nennen sie die 'Mutter der Welt'. Sie lässt die ganze Schöpfung entstehen; ohne diese Mutter gäbe es keine Welt. Die Existenz ist der Vater; die Mutter ist die Mittlerin, die den Vater für die Schöpfung sichtbar macht. Die zwei Prinzipien von Existenz und Bewusstsein werden als der männlich/weibliche Gott betrachtet. Im Osten werden sie Shiva und Shakti genannt und in ihrer Einheit als Ardhanari bezeichnet.

Die Weisheitslehren sehen Gott nicht als Person, sondern als eine Energie, die ihre Muster, ihre Gesetze und ihre Zyklen hat, auch wenn sie der Anschaulichkeit halber personifiziert beschrieben wird wie z.B. Vater und Mutter. All das müssen wir verstehen, um zu begreifen, was Gott ist. Gott ist weder männlich noch weiblich, aber wenn wir die Sprache gebrauchen, nennen wir ihn ER oder SIE, die alte Weisheit bezeichnet ihn als DAS oder als ES. ES oder DAS, das jenseits ist, manifestiert sich als zwei und entwickelt dann das Dritte. Auf diese Weise geschieht die Geburt der Trinität und durch die Trinität geschieht die siebenfache Schöpfung.

Das Gesetz der Periodizität

In unserem Streben nach Weisheit und Wahrheit versuchen wir, die Gesetze der Natur zu verstehen. Wir stimmen uns auf sie ein, um unsere Natur langsam vom Tierischen zum Menschlichen und vom Menschlichen zum Göttlichen und vom Göttlichen zur endgültigen Wahrheit zu transformieren. Die geistige Hierarchie hilft uns dabei; sie möchte uns zu den ewigen Gesetzen der Natur führen, zu unserer eigenen Natur und der Natur der Schöpfung. Madame Blavatsky lernte von den Meistern die universellen Gesetze, welche die Zeit hervorbringt: die Gesetze der Alternierung oder Wechselfolge, der Periodizität der Zeit, des Pulsierens und des regelmässigen Flusses von Involution und Evolution. Sie gab viele Schlüssel und öffnete damit Tore zur Weisheit.

Wir sollten versuchen, all diese Gesetze, die in der ‘Geheimlehre’ von HPB erwähnt sind, zu verstehen und sie in uns und in der Schöpfung beobachten. Wir werden die Gesetze dann auf der höheren Mentalebene behalten. Unser Denkvermögen hat die Fähigkeit, sich zu erinnern. Diese Art des Wissens ist wichtig, so dass wir nicht wie Blinde in das Reich der Weisheit eintreten. Das Wissen um diese kosmischen Gesetze löst uns aus unserer engen örtlichen Begrenzung heraus und verbindet uns mit dem Gewahrsein der Existenz.

Die ewige Energie manifestiert sich und löst sich immer wieder auf. Nach dem Gesetz der Periodizität muss alles, was erscheint, zu gegebener Zeit auch wieder verschwinden. Dies gilt für uns Menschen wie auch für das universale Bewusstsein. Nichts, was in Erscheinung tritt, ist für immer da. Ewig ist allein der Hintergrund der Existenz, der im Osten Brahman genannt wird. Alles andere, was sich manifestiert, löst sich nach einer Zeit wieder auf.

Daher ist auch die Mutter der Welt immer periodisch. Die Mutter kommt aus der reinen Existenz hervor, sie entfaltet sich und erreicht ein Stadium der Erfüllung. Sie zieht sich wieder ins reine Bewusstsein zurück und verschmilzt dann erneut mit der Existenz. Aus der Existenz kommen periodisch immer wieder neue Projektionen hervor, und jede Projektion hat ein periodisches Bestehen. Es entspricht der Natur der Mutter der Welt, dass sie in Übereinstimmung mit der Zeit und der normalen Periodizität nach einer Weile wieder hervortritt. Das periodische Geschehen ist nicht endlich; es existiert ewig. Auf dem Hintergrund der Existenz gibt es ewig ein periodisches Geschehen von aktiven und passiven Zuständen. Nach einer Periode der Passivität kommt die Schöpfung wieder als ein aktiver Zustand zustande.

Wir können das Gesetz der Periodizität auch in unserem Leben beobachten: wir werden geboren, wachsen heran, wachsen bis zu unserem Optimum, ziehen uns wieder zurück und verbinden uns mit dem Ursprung, aus dem wir hervorgekommen sind und periodisch wieder hervorkommen werden.

Wir werden am Morgen wach, und unser Wachsein hat nur eine bestimmte Zeitdauer, es findet sein Ende, wenn die nächste Schlafenszeit kommt. Der Schlaf kommt automatisch, ob wir es wollen oder nicht. Genauso wachen wir wieder auf, aber wir wachen nicht selbst auf, sondern das Bewusstsein kommt hervor und dann haben wir das Gefühl, dass wir wach geworden sind. Auch wenn wir einen Wecker verwenden - wir werden von innen her geweckt. Wir gehen dann in die Aktivität, kommen zu einem Höhepunkt, fahren unsere Aktivität langsam wieder zurück und werden wieder zum Einschlafen gebracht. Am Morgen kommen wir ins Bewusstsein und während wir nachts schlafen, geht das Bewusstsein wieder in die Existenz über. Das Ganze ist ein Spiel des Gewahrseins auf der Plattform der Existenz.

Das Gewahrsein stabilisieren

Im Schlaf sind wir nicht in der Lage, unsere Verbindung mit dem ewigen Sein zu realisieren. Wenn wir aufwachen, erinnern wir uns auch nicht an diese Verbindung, solange wir uns nicht bewusst daran erinnern, dass wir in der Existenz sind und dass wir periodisch ins Bewusstsein kommen. Um eine Beziehung zum Gewahrsein herzustellen, müssen wir unser Gewahrsein stabilisieren. Dazu müssen wir uns immer wieder an die Existenz erinnern und uns so auf sie beziehen.

Uns auf die Existenz zu beziehen bedeutet, uns auf Brahman zu beziehen. Es bedeutet, dass wir mit Gewahrsein in einen Zustand der reinen Existenz eintreten. Dies geschieht manchmal während der Gebete, aber auch, wenn wir unser Denken durch Beobachten auf die Atmung ausrichten. Wenn wir uns tief auf die Existenz beziehen und in einen absorbierten Zustand eingehen können, können wir auch in die Umgebung eindringen. So dringt ein Siddha oder ein Eingeweihter, der mit geschlossenen Augen dasitzt, in die Umgebung ein und beeinflusst sie durch seine Gegenwart. Es ist das Samadhi-Bewusstsein einer pulsierenden Bewusstseinseinheit, die bewusst mit der Existenz verbunden hervorkommt und die Umgebung durchdringt.

Jene hohen Seelen, die in der Wahrnehmung der Ewigkeit der Existenz leben, erkennen klar den Einen, der alles projiziert. Jede Projektion hat ein periodisches Bestehen und ist ein Spiel der Ewigkeit. Es ist nicht unser Leben und unser Bewusstsein, die durch uns fliessen, sondern wir sind eine Projektion von Leben und Bewusstsein, die uns durch Seinen Willen hervortreten und auch wieder zurückziehen lässt.

Sobald wir beginnen, die Periodizität der Zeit und das Gesetz der Wechselfolge zu verstehen, beginnen wir, die Wahrheit der Existenz des Lebens nach dem Tod zu spüren. Denn jetzt erkennen wir durch Analogie, dass so wie eine Periode des Schlafes sich mit einer Periode des Wachseins abwechselt, so wechselt sich auch eine längere Schlafperiode nach dem Tod mit einer neuen Lebensspanne ab, bei der wir in einem neuen, zarten Körper wieder aufwachen. Wir nennen dies Wiedergeburt, und wir entwickeln eine feste Erkenntnis der Wiedergeburt - nicht gemäss einer Religion oder gemäss der Vorstellung irgendeiner Gruppe von Menschen, sondern gemäss unserer Intuition und weil wir, ohne jede Alternative, die Wahrheit zu spüren beginnen. Wir entwickeln ein Vertrauen, dass grösser ist als irgendein Glaube. Dieses Vertrauen ist eine Transformation, die sich von unserem Zentrum des ICH BIN zum Kreisumfang oder dem Horizont unseres Bewusstseins hin vollzieht.

Zyklen und Perioden

Die Zeit ist zyklisch und auch periodisch. Eine Umdrehung der Zeit ist ein Zeitabschnitt. In der kreisförmigen Bewegung der Zeitzyklen findet eine ständige Veränderung statt. Jedes Mal, wenn wir in einem Zyklus denselben Punkt erreichen, ist es trotzdem nicht derselbe, auch wenn es so scheinen mag. Diese kreisförmige Bewegung mit konstanter Veränderung wird Periodizität genannt. Auf dem zyklischen Weg ermöglicht uns die Periodizität einen Fortschritt nach oben. Die Zeit als Rotationsprinzip in der Schöpfung steht in Zusammenhang mit der Entwicklung im Zeitraum einer Lebensspanne. Innerhalb der Lebensspanne können wir die Rotation in den periodischen Erscheinungen von Tag und Nacht, Vollmond und Neumond, von Monaten und Jahren wahrnehmen. Zu den periodischen Phänomenen gehören auch die Periode der Frau, die periodischen Überschwemmungen von Flüssen, die Gezeiten der Meere sowie auch die grossen Naturkatastrophen, die auf die Präzession der Äquinoktien und die Polverschiebung zurückzuführen sind.

Die Astrologie vermittelt uns ein Verständnis der Wirkungen von Perioden und Unterperioden. Es gibt Schwingungen, die täglich durch den Einfluss der Umdrehung unseres Geburtsaszendenten zu uns kommen, wenn er die vier kardinalen Punkte des Tages berührt. Es gibt Schwingungen des Mondes, die von seinem monatlichen Durchgang durch die Zeichen und die Mondphasen verursacht werden. Es gibt die höheren und stärkeren Schwingungen anderer Planeten, die bei ihrem Transit Aspekte zu Geburtssonne, Geburtsmond oder Aszendent bilden. Besonders wichtig sind jene, die einmal alle 12 oder 30 Jahre kommen wie die Schwingungen von Jupiter und Saturn. Die günstigen Schwingungen sollten wir für unseren spirituellen Fortschritt nutzen und die sogenannt ungünstigen für die Praxis der Neutralisierung unserer Polarität mit der objektiven Welt. Die Intensität unserer Polarität hängt von der Art und Menge unseres Karmas der Vergangenheit ab.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Lectures on Secret Doctrine 1. Dhanishta Publications, Indien; Div. Seminarnotizen / E. Krishnamacharya: Spirituelle Astrologie. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster (www.kulapati.de).