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  • Weisheit ist für die Praxis
  • Weisheit ist angewandtes Wissen
  • Weisheit verbreitet sich selbst

Weisheit ist für die Praxis

Weisheit ist für die Praxis, nicht für ständiges Sprechen. Wenn wir immer wieder über die Meister, die Strahlen und die Hierarchien sprechen, verpassen wir nur unsere Pflichten für die Gegenwart.

Weisheit ist angewandtes Wissen

Angewandtes Wissen wird zur Weisheit. Wir erwerben viel Wissen, doch es muss im täglichen Leben angewendet werden, dann verwandelt es sich in Weisheit. Durch Weisheit werden wir die Existenz erfahren.

Weisheit verbreitet sich selbst

Wir brauchen nicht darum besorgt sein, die Weisheit zu verbreiten, ohne mit ihr an uns selbst zu arbeiten. Es ist ein falsches Verständnis, wenn man glaubt, die Weisheit verbreiten zu können. Die Weisheit weiss, wie sie sich selbst verbreiten. Sie braucht keine Kanäle.

Der Leitstern der Hierarchie

Die männlich-weibliche Einheit

Der Leitstern der Hierarchie

Die Weisheitslehren erklären, dass Gott in der Schöpfung als männlich-weiblich erscheint. Die Natur ist voller männlicher und weiblicher Energien. Die eine Energie kann nicht ohne die andere existieren, beide bedingen sich gegenseitig. Sie sind sich ewig einander verpflichtet und somit niemals voneinander getrennt. In verschiedenen Theologien gibt es symbolische Darstellungen der männlich-weiblichen Einheit und Geschichten über das Spiel der männlichen und weiblichen Energien. Im vedischen System wird dieses Spiel als der Tanz von Shiva und Parvathi bzw. Shakti dargestellt oder von Vishnu und Lakshmi. Die männlich-weibliche Einheit wird Ardhanari genannt; auch im griechischen System finden wir die Vorstellung von Gott als männlich-weiblich.

In den indischen Schriften gibt es die allegorische Erzählung, dass die Göttin Parvathi als junge Frau den intensiven Wunsch hatte, Shiva, den ersten Logos, zu heiraten. Obwohl ihre Mutter ihr ständig davon abrät, da sie sich nicht dem Allerhöchsten annähern könne, setzt sie ihr feuriges Streben fort, bis es das Herz von Shiva berührt. Schliesslich verbindet sie sich mit ihm als Partnerin und wird zu Shivas linker Körperhälfte, während Shiva die rechte Körperhälfte ist. Um diese Doppeleinheit zu veranschaulichen, wird Shiva manchmal als Ardhanari dargestellt, als halb Mann und halb Frau.

In den östlichen Schriften wird die ewig währende Romanze von Shiva und Parvathi oder von Krishna und Radha verehrt. Diese „Romanze“ kann nicht als eine lusterfüllte Beziehung verstanden werden. Durch die Einheit von zwei unzertrennlichen Energien entsteht Glückseligkeit. Auch im Erleben einer Partnerschaft, die mehr ist als die rein sexuelle Gemeinschaft zwischen Mann und Frau, erhebt sich der Mensch langsam aus dem emotionalen Zustand zur Hingabe, wo einer dem anderen im Herzen ergeben ist. In dieser sublimen Gemeinschaft findet der Mann seine Frau in seinem Herzen, und die Frau fühlt ihren Mann in ihrem Herzen. Es gibt dann kein Verlangen mehr nach einem anderen Partner. Auf dem Weg der Jüngerschaft wird in diesem Stadium dem Mann empfohlen, über das Göttliche als weibliche Gottheit zu meditieren, während die Frau über das Göttliche als männliche Gottheit meditiert.

Wenn die göttliche Mutter da ist, dann ist auch der Vater da, weil die Mutter der Ausdruck des Vaters ist. Der Vater, das Absolute, benötigt die Mutter der Welt als seinen Träger, um sich durch sie zu präsentieren. Die alten Theologien nennen dies die „himmlische Jungfrau“, die, durch den Geist befruchtet, einer jeden existierenden Form innewohnt. Im Zeichen Jungfrau ist die Mutter als Mutter dargestellt, die einen Sohn Gottes zur Welt bringt, der eine Verkörperung des Lichts und der Weisheit ist. Wir verehren diese Mutter durch die Gayatri als das ursprüngliche Licht, das aus dem undefinierbaren Einen hervorstrahlt.

Der Meeresstern

Die Weltmutter ist die Urmaterie. Sie wird mit dem Meer verglichen, da die Gewässer des Äthers die Grundlage aller Manifestationen sind. Dies ist ein Zustand vor der Schöpfung und hier wird sie die Heilige Mutter der ganzen Schöpfung genannt. Das Meer des Himmels ist die siebten und höchste Ebene der Schöpfung und es hat den Klang MA. MA steht mit Materie (mater, materia) und dem weiblichen Aspekt in Verbindung. In Sanskrit heisst Ma Mutter. In vielen Sprachen finden wir den Klang Ma, wenn es um die Mutter geht, um Liebe und Schutz - Mother, Madre, Mama. Aber auch Maria / Marie / Mary, Mahalakshmi, Maitreya, Master.

Lateinisch bedeutet ‘Mare’ das Meer. In Bezug auf unseren Planeten wird das göttliche Licht der Weltmutter der Meeresstern genannt, ‘Stella Maris’, das kostbare Juwel. Für Christen ist Stella Maris ein Name von Maria, der Mutter Jesu, mit dem sie um Schutz gebeten wird. Der Meeresstern steht auch für den Leitstern, der Seefahrern den Weg weist. Er ist auch der Stern, der der Seele den Weg auf dem Meer des Lebens weist.

Dieser Leitstern befindet sich in jeder Seele. Wir werden von dem göttlichen Geistfunken angezogen und durchstrahlt. Er ist der wahre Lehrer, der uns von innen führt. Ihm sollten wir folgen, bis wir wieder mit dem Göttlichen vereint sind und erkennen, dass ICH BIN in Wahrheit DAS ist. Für die Menschheit gilt Venus, die Seele und ältere Schwester der Erde, als dieser Leitstern. Auf einer höheren Ebene ist der Leitstern Sirius, der Sitz der grossen kosmischen Weissen Loge.

Löwe und Tiger

Die Weltmutter ist der Ursprung aller zwölf Sonnenzeichen. Ihre Farbe ist reines, strahlendes Weiss. In vielen Sonnenzeichen wird ein Symbol der Mutter gegeben. Die Mutter auf dem Löwen wird als Parvathi betrachtet, die Gefährtin von Shiva, dem kosmischen Willen. Der Löwe steht für Edelmut, und die Energie von Löwe/Jungfrau repräsentiert die von der Seele durchdrungene Persönlichkeit.

Manchmal wird die auf dem Löwen reitende Mutter auch Durga genannt. Durga ist die Synthese des weiblichen Aspekts der Energien der drei Logoi von kosmischem Willen, kosmischer Liebe und kosmischem Licht. Die auf einem Tiger reitende Durga wird in der Waage die „undurchdringliche Mutter’ genannt, denn sie ist der Schleier und auch die Ursache der Illusion. Der Tiger steht für Emotionalität und Leidenschaft, die nicht wirklich gebändigt und kontrolliert werden kann. Um diese Leidenschaft zu transformieren, wird die Mutter auf dem Tiger verehrt, damit sie den Weg zur Wahrheit freigibt.

Mutter Natur verschleiert die Wahrheit, und ihr Zauber der Illusion hält die Welt in Gang. Es ist nicht nur ein Schleier, sondern ein Schleier nach dem anderen und es ist sehr schwer, die Illusion der Materie zu überwinden. Solange die Natur nicht nachgibt, kann nichts von der feinstofflichen Welt gesehen und erfahren werden. Die undurchdringliche Mutter ist die „Gottheit der Schwelle“, die, wenn wir sich achten und verehren, nachgibt und uns den Weg zur Wahrheit enthüllt.

Shaila Putri

Diese Kraft der Natur wird in den Puranen als Shakti betrachtet und als das reine Bewusstsein beschrieben. Sie wird bildlich als die Tochter der Energie des Himalayas dargestellt, als das wahre menschliche Bewusstsein, das vom Himalaya herabkam. Genauso wie Lord Maitreya und Sanat Kumara und andere grossen Wesen auf der Erde existieren, existiert diese Gestalt der Mutter Parvathi noch heute in physischer Form im Himalaya und wird Shaila Putri (Saila Putri), d.h. Tochter des Berges genannt. Sie ist die Weltmutter in Bezug auf unseren Planeten und wird als das kostbare Juwel, der Meeresstern verehrt. Sie ist der Leitstern für die gesamte Hierarchie. Oft, wenn die Hierarchie in einer Krise eine Lösung braucht, dann sorgt sie für die entsprechende Lösung. Von Zeit zu Zeit erhalten die grossen Meister ihre Gegenwart, durch das Brüllen des Löwen, das ihre Gegenwart ankündigt.

Von einem Löwen begleitet, bewegt Shaila Putri sich als eine junge Frau von ungefähr achtzehn Jahren umher. Sie erscheint Eingeweihten im Gewand einer Yogini. Garben göttlichen Lichtes erleuchten den sie umgebenden Raum. In einer Hand hält sie ein Kamandalu (Wassergefäss) und einen Rosenkranz. In der anderen Hand trägt sie einen Dreizack. Ihre Haarlocken sind über ihrem Haupt zusammengebunden und das Antlitz strahlt Frieden aus.

So finden wir Shaila Putri in den Büchern „Opfer des Menschen“ und „Der Weltlehrer - Ankunft von Lord Krishna“ von Meister EK beschrieben. In der Form von Erzählungen gibt der Meister Informationen und Hinweise für ein tieferes Verständnis. In meisterhafter Form schildert er Visionen und innere Dialoge von Eingeweihten oder von Krishna: Krishna erklärt einem jungen König, dass die Tochter des Berges als seine Schwester in ihm lebe. Sie schaue, wenn erforderlich, durch sein Lächeln und rufe bei einigen Hingabe hervor, bei anderen Illusion, bei manchen Arglist und bei wiederum anderen Zorn. In Krishnas Schau erscheint aus der Dunkelheit von Sternenhaufen Shaila Putri als die Weisheit des Archetyps der göttlichen Frau. Aus der Gesamtheit ihrer Gestalt strahlen alle Mondphasen aus als die verschiedenen und unterschiedlichen Erscheinungsformen der geschaffenen Wesen.

Als vor 5000 Jahren Sanat Sujata - einer der vier Kumaras und das niedere Gegenstück zu Sanat Kumara - für den Plan für die Ankunft Krishnas arbeitete, traf er einmal Shaila Putri im Himalaya. Die Mutter segnete ihn und lobte seine gute Arbeit. Er fragte sie, wann die grässlichen Dinge, die der blinde König tat und die zum Mahabharata-Krieg führten, endlich ein Ende nehmen würden. Sie antwortete ihm, er und die anderen Eingeweihten seien zwar grosse Wissende, sie seien aber dennoch kleine Kinder, die nicht verstehen. Sanat Sujata werde eines Tages sein kritisches Verhalten wieder gutmachen müssen. Die Mutter erklärte, Sanat Sujata und der blinde König seien für sie gleichermassen ihre Kinder, es gebe nur einen Unterschied in ihrem Grad der Unwissenheit. Shaila Putri machte dann den Vorschlag, er solle der Lehrer des blinden Königs werden und ihn über die vorübergehenden und dauerhaften Dinge in der Schöpfung unterrichten. Seine Lehre werde der König ablehnen. Zugleich werde sie jedoch eine heilige Schrift sein und vielen zukünftigen Seelen den Weg der Befreiung zeigen.

So geschah es. Sanat Sujata gab eine Weisheitslehre heraus, die so gut wie die Bhagavad Gita ist, die Sanatsujatiya. Die Mutter nutzt die Wissenden für das Wohlergehen der Unwissenden. Wissen ist dazu da, dass wir es mit anderen teilen.

Parvathi Kumar

Damit die Schüler die Gegenwart der Mutter in der Form von Shaila Putri leichter erfahren können, hatte Sri K. Parvathi Kumar einmal auf einem Seminar das Foto eines Bildes von ihr verteilt. Dieses Bild befindet sich im Tempel des World Teacher Trust ‘Radhamadhavam’ in Visakhapatnam, Indien. Der Name ‘Parvathi Kumar’ bedeutet ‘Sohn von Parvathi’, der göttlichen Mutter und Gefährtin von Lord Shiva.

Sri Kumar wies darauf hin, dass die Mutter und die von ihr geführten Meister der Hierarchie uns leicht zur Verfügung stehen. Sie sind bereit, uns in die göttlichen Sphären zu führen, wenn wir uns durch Gebet an sie erinnern.

Verwendete Quellen: K.P. Kumar: Sri Suktam; E. Krishnamacharya: Der Weltlehrer. Ankunft von Lord Krishna; Opfer des Menschen; Div. Seminarnotizen. The World Teacher Trust e.V. Edition Kulapati. D-Münster (www.kulapati.de).